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spil fürnemlich het zugerüst, wiewol er doch was argwonet und ine etwas geandet, derhalben auch zu denselbigen hernach, so lang er gelept, kain guet herz, wie billich, nimmer mehr überkommen. In sollicher unsicherhait und das er nit

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wol wissen mocht, wem zu vertrawen, do legt er sich geen Wildenstain; darauß dorft er den kopf nit wol bieten. Iedoch bracht er nach langem sovil zu wegen, das etliche von der freundtschaft uf ain tag geen Pfullendorf kommen, namlich graf Haug von Montfort, grave Friderrich von

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Fürstenberg, grave Jörg von Lupfen, grave Jos Niclas von Zollern, herr Wilhelm truchseß von Walpurg der elter, herr Schweikart von Gundelfingen, herr Hanns Jacob von Künigsegg und herr Jörg, truchseß. Denen hielt grave Gotfridt Wernher nach lengs für, welcher masen im Christof

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von Landenberg ein vecht zugeschriben, gleichwol er ine darvor, unbewart seiner ehren, zu Beffendorf angriffen, begert irer hilf und raths. Hierauf ward im doch ein schreiben an Landenberg erkent, mocht sein, es weren under dem haufen etlich haimliche junger gewest, die an dem allem

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schuldt getragen und den Landenberg vorhin zu solcher vecht angewissen heten und iezundt ime ab solichem tag alle anschleg und wess ain ieder gesint, zu wissen heten gemacht. Was nun sollich der freundtschaft schreiben vermecht und bei dem Landenberger ußgericht, das laß ich

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bleiben, man wust, das der graf den hasen im busen, auch seinen verwandten nit trawen dorft. Das macht dem [794] Landenberg ain herz, het sich sonst nit regen dörfen, dann im die vecht wider Zimbern und das er den unschuldigen Conradt Ifflinger angriffen, von edlen und unedlen hoch

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verwisen worden. Weiter hat Landenberg wider Zimbern nichs tätlichs gehandlet. Noch so hat im der graf user obgehörten ursachen hoch entsessen. Er het domals ain secretarium, hieß Paulus Stecher (von ime ist hievor in dieser historia auch meldung beschehen), der hat allenthalben von

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ime ußgeben, er hab ime zu Wildenstain so übel gefürcht, das er mermals mit dem haupt wider die wandt geloffen seie. Das mag gleichwol sein, ich kans aber nit glauben. Wie er aber in Wildenstain sei verspottet und veracht worden und das er nit herauß dörfen, do wer wol von zu sagen.

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Der alt herr Wilhelm, truchseß, nampts nur das beschließen im meuskorb, gleichwol derselbig alt herr, wie hievor in dieser historia auch gemeldet, in genere nichs uf den vesten


Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band III. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 294. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_3_294.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)