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die von Rotweil mit Hannsen von Landenberg übergriffen und doch durch die Aidgnosen nach langem seien vertragen worden; mer, das die baid gebrüeder Rudolf und Hörman von Landenberg auch in sollicher vergleichung begriffen,

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aber iren elterer brueder Christof hat sich in disen vertrag nie einlassen oder seins vatters sachen mit dem wenigisten nit annemmen wellen, sonder ime fürgesetzt, sich an den Rotweilern nach allem vermegen zu rechen. Damit aber sollichs mit bösserm verstandt vermerkt, so erfordert die

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notturft, etliche dieses Christofs von Landenbergs, auch seins eltern brueders, Hannsen Ludwigs, gelegenhaiten zu vermelden, darbei abzunemmen, das es hochtragende, trutzige und unrichtige leut von jugent uf gewest, denen was zu understeen nichs zu groß oder sorgclichs, dann sie baide

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von jugendt uf krieg gepraucht, auch kaiser Carlen in etlichen namhaftigen zügen gedienet. Insonderhait aber so ist Hanns Ludwig ein kecker mentsch und ain heldt seines leibs gewest. Als kaiser Carle in Barbariam schiffen wolt, do ward ime.....in einer hauptmanschaft fürgesetzt. Das nam

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er so gar [787] hoch uf, das er lenger bei dem haufen nit bleiben, sonder mit vorwissen und bewilligen des Marxnes, seines obristen, thette er sich vom haufen. Er bracht zuvor sein brueder Christoffen an sein stat; wardt vom obristen ganz erlichen abgefertiget. Darauf raist er den nechsten in

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deutsche land und ward baldt darnach französisch. Ist möglich, da er bei kaiser Carln verharret, das er noch zu hochen sachen kommen wer. Mitlerweil erlangt sein brueder Christof ein hauptmanschaft in Barbaria. Do sagt man, das er Ruefen von Reischach uf ein zeit (welches doch der übel [1]

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schwerendt man gewest, den ich mein tag gesehen) user der zelt hab geschworen. Nachgender weil sein baide gebrüeder, Hanns Ludwig und Christof, von Newenburg under Bassel über den Rhein gefaren; hat sich gefüegt, das ain kriegsman, seines handtwerks ain kürsner gewest, auch zu

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inen ins schiff kommen. Wie nun derselbig vermerkt, das die zwen gebrüeder auch kriegsleut, gleichwol er die kent, wer sie seien, do hat er ohne geferdt, wie etwann beschicht, gesprochen: »Wolan, ich bin auch ain kriegsman! gleichs und gleichs gesellt sich gern zusammen, sprach der teufel

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zu aim koler.« Dise redt wolt Christof nit guet haisen,


  1. übel] man sollte erwarten übelst.
Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band III. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 285. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_3_285.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)