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schin gezogen worden. Aber uf die tagsatzung geen Oberndorf do het Hanns von Landenberg baid herren gebrüedere, grave Johannsen Wernher und graf Gotfriden Wernher, auch beschriben als beistendere, und wiewol sie ime zu ehren

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gern erschinen oder doch gesandte dahin verordnet, so wolt inen doch solchs, in bedacht, das sie mit Rotweil der zeit im burgrecht standen, nit wol gepüren, derhalben sie[1] solchs mit böstem glimpf und fuegen abschlagen muesten. Es haben doch die Aidgnosen sich dermasen in der sach

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bearbeitet, das sie letstlich den Hannsen von Landenberg und die von Rotweil vertragen. Was aber die puncten dieses vertrags gewesen, ist hieher zu melden undienstlich. Iedoch nach dem sich in aller handlung befonden, das [sie] Hannsen [786] von Landenberg das abgetrungen urfecht

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widerumb herauß geben müeßen, auch allen costen, zu Rotweil der gefengknus halben ufgeloffen, an inen selbs tragen und zu dem allem ime umb seinen erlittnen costen ain tausendt guldin entrichten, welches dann denen von Rotweil nit zu eim cleinen verwiß und verachtung hernach

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geraicht. Darbei ist auch zu wissen, das hiemit alle handlung zwischen Landenberg und Rotweil ufgehept und vertragen worden. Hannsen von Landenbergs zwen jüngste söne, Ruedolf und Hörman, sein auch in diesen vertrag kommen und damit gesicheret worden, aber iren brueder

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Christof der hat sich in diesen vertrag nie einlasen wellen, sonder ime seine sprüch und forderungen, die er zu der stat Rotweil gehapt, vorbehalten, wie das in nechst volgenden capitel vermeldet wurt. Das hat hernach ein newen lerman geben. Hiebei ist auch zu wissen, das gemaine

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Aidtgnossen denen von Rotweil ires grosen übergrifs halb ein gueten filzen gelessen, mit vermeldung, da sie dergestalt weiters mit iren vernachpurten ohne ir vorwissen sich einlasen, das sie iren[2] sich nit würden beladen.

Wie Christof von Landenberg grave Gotfriden Wernhern
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von Zimbern und der stat Rotweil abgesagt, auch etliche dörfer verbrennt, und wie die vecht hernach vertragen.

Man hat in nechstgeschribnem capitel gehört, wie sich


  1. sie] ist wohl zu ergänzen.
  2. iren] hs. irer.
Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band III. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 284. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_3_284.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)