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von Gundelfingen, zu dem er gastweis kommen, an ainer brustenge, genannt asthma, auch gestorben, ist beschehen den ... tag des monats ... im jar [1547][1], und ist zu Neufra begraben worden. Sein gemahl, die grefin von

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Arnberg, hat in etliche jar überlept und die überig zeit ires lebens zu Speir in ir behausung bliben. Es war ain guets, erlichs weible, aber ganz geschnepper und die alles, was ir nit gefiel oder nit recht sein vermainte, berafflets, damit sie ir dann hin und wider nit vil guets willens macht. Das

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beschach mit graf Wilhelm Wernhern auch; sie beredt vil dings an in, in dem war er zu schlecht, das sollt er do oder also gethon haben. Damit macht sie in so ainfüre, das ich glaub, kein mentsch dem andern [754] köndte so feind sein, wie ich das mermals von ime selbs vernommen hab.

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Er ließ sie reden und gab nichs darumb. Wie sie dasselbig befandt, ließ sie nach. Und als ir herr, graf Hanns, gestorben, do thett sie sich nachgends wunderbarlich bei diesem herren zu, das vil vermainten, es würde ain heirat darauß. Grave Jörg von Helfenstain[2], ir dochterman, als er hernach

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ein assessor ward, mocht sein wol lachen und sprach in eim schimpf, er welte den heirat mit seiner schwiger von herzen gern sehen und den, so vil im müglich, helfen befürdern, aber doch ime ohne schaden. Sie hat hernach noch etliche jar gelept und ist an ainem fieber zu Speir gestorben.

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Grave Jörg hat wol etwas von ir geerbt, schöne güeter im Niderlandt und gar ein schönen, cöstlichen hausrath; dann die andern dochter, die sie eim herren von Montfort im Niderlandt verheirat gehapt, war bei etlichen jaren darvor ohne ainichen leibserben mit todt abgangen.

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Ich hab hieoben von dem herren maister Johanniterordens, dem von Hattstadt, meldung gethon, der hat die zeit und weil er zu Speir gelept, sich graf Wilhelm Wernhers vil vermegt und angenommen. Er het uf ein zeit ein irrung mit dem tomcapitel zu Speir von wegen ainer

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ablosung eines järlichen goldtzinses, also das sich die tomherren mit ime der losung und mit was goldt das beschehen sollte, nit vergleichen konten. Die hauptverschreibung hielt in, das die ablosung beschehen sollte mit N. somma gueter,


  1. 1547] ergänzt nach Vanotti a. a. o. s. 150, und Roth von Schreckenstein in den württembergischen Jahrbüchern 1864, s. 366 anm. 4; tag und monat seines todesjahres sind nicht bekannt.
  2. Jörg von Helfenstain] s. oben II, 326, 29.
Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band III. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 226. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_3_226.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)