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bösten fuegen iren adschied von Burges, uf mainung, als ob sie ein spazierweg wolten geen Orliens und Paris nemen und nach ostern wider kommen. Aber es war vil ain andere mainung, wie obgehört. Gleichwol vil under denen

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Deutschen waren, die den bossen wol markten, aber dergleichen nit thetten. Als sie geen Orliens kammen, waren sie gleichwol der mainung, etlich zeit lang alda zu verharren, dann es waren newlich dahin kommen herzog Jörg und herzog Reichart, gebrüeder, pfalzgraven, herzog Hannsen von

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Sümmern söne, waren baide domherren zu Straßburg, auch zwen Reingrafen, grafe Johann, dem hernach die von Hohenloe vermehelt worden, und graf Philips, der hernach ain obrster in Frankreich wardt, auch andere vil erlicher Deutscher vom adel und sonst, mit denen sie neben iren studiis in

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kuntschaft begerten zu kommen. Indes kommen brief und kuntschaften ußer deutschen landen, auch sonst von andern örtern her, dergleichen user den nidern erblanden auch, darin der krieg zwischen kaiser Carlen und Frankreich verkündt wardt. Do machten sich gleich die Niderlender

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darvon, wolten nit lang bleiben, dann es dörft sonst iren übel sein gewartet worden. Baid herzogen hetten von irem herrn vattern bevelch, den nechsten dem Deutschland zuzuziehen; so wolten baid Reingrafen auch nit lenger verharren. Do ward divisio apostolorum, der ein zoch da, der ander dort

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hinauß; die baid herrn gebrüeder sampt irem preceptore machten sich kurz userm staub uf Paris. Daselbst enthielten sie sich etliche wenig wochen, biß das inen das gelt durch die Berman wardt zugefertiget. Das geschah aber so spat in der fasten, das da kein feuren mer sein konte von wegen

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der residenz, die herr Johanns Christof uf Georgi gleich darnach zu Straßburg wider sollte anfahen. Derhalben muest man sich unverzogenlich mit pferden, klaidern und anderm gefast machen und von Paris uß uf die fart sich begeben. Es waren gleichwol die baid herren geprüeder der mainung

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gewesen, zuvor etliche stett in Frankreich zu besichtigen, konte aber in ainer sollichen kurzen zeit nit beschehen; darumb muesten sie user der not ein tugend machen und den nechsten wider über die Schampanien durch Lottringen sich uf Straßburg wider zulenden, und für war, es war alles

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[durch][1] des alten herren, baider herrn geprüeder herr vatterns,


  1. durch] ist wohl zu ergänzen.
Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band III. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 153. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_3_153.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)