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worden in zimlichem alter; soll, wie man sagt, durch practiken zugangen sein, das er sie beim liecht besehen und genommen hat, und man verhofft, sie soll kaine kinder gebracht haben. Aber ain dochter hat sie gehapt, darnach

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ist sie gestorben. Mit seinem andern gemahl, ist grave Eberharts des jüngern von Erpach dochter, hat er etliche döchtern und ain sone gehapt; derselbig ist im aber auch gestorben. Das ich aber widerumb uf der jungen freiherren von

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Zimbern sachen komme in Frankreich, so ist zu wissen, das der elter under den herren, herr Hanns Christof, das landt wol leiden megen, und gab im die enderung des lufts und der speis nichs zu schafen. Der jünger aber mocht nit ertragen, derhalben, als er ain wenig mer dann zwen

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monat alda gewesen, überkam er ain tertianfeber. Das weret von anfangs der vasten biß nach Johannis hinauß in sommer. Das schwecht in heftig. Ich kan nit underlassen zu vermelden, das von jugendt uf, so diser jung herr mit krankheit hat sollen beladen werden, ime etliche nacht

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darvor erschrockenlichen und sonderlichen von ainer langen, großen frawen getraumet, die ine im schlaff geplagt und gezupft, so ist er dann gewiss darauf krank worden. Und das ist im hievor in seiner kintheit, auch vor diesem fieber, dergleichen hernach sein lebenlang begegnet. Der

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allmechtig waist die recht ursach. Das aber die treum zu zeiten was künftigs bedeuten und anzaigen, da acht ich kain so unverstendig, dem solichs verborgen oder unglaublich seie. Bei unsern zeiten haben wir ein sollichen traum gehapt. Zu Selz am Rein hat einer frawen von Weigershaim,

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genannt Cleophe, in ainer nacht (sie war eim edelman von Erle verheirat) getraumbt, als sie zu angender nacht frisch und gesundt, auch ohn alle forcht oder entsetzen war zu bet gangen, sie hab den gebrechen der pestilenz am leib. An dem traum und der angst, die sie im schlaf gehapt, ist

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sie erwacht, hat sie befonden den traum war sein, dann sie hat die krankhait unversehenlichen im schlaf bekommen, deren sie auch in etlichen tagen mit todt vergangen. Bei gar wenig jaren hat Hanns Jacob von Remchingen ein edle junge fraw, hieß Juliana von Sulz, sein im Elsäs doheim,

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genomen. Er hat sie ein kurze zeit gehapt, dann er zu der Newenburg ufm Kreichgow gesessen, da sein sie mit ainandern uf ain hochzeit ins Elsäs geraist. Übernacht sein


Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band III. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 145. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_3_145.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)