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anichen, doch nit so hoch, als zu Straßburg, sonder allain von acht anichen von vatter und muetter here. Dieselbig beweisung ward von grave Wilhelmen von Fürstenberg[1], grave Haugen von Montfort, grafe Jos Niclausen von Zollern

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und herr Gangolfen von Geroltzeck besiglet und dem tombcapitel zu Cöln überantwurt, darauf auch der jung herr uf den stift angenommen. Beschach under bischof Hörman, der seins herkommens ein graf von Wied war. Und ist diser stift Cöln auch deren hochen stift einer, darauf mehr

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fürsten, grafen und freien genomen werden, ußerhalb siben doctores, werden der empter halber ufgenomen, die müesen priester sein. Sonst wurd niemands uf disem stift zugelassen, und sein deren canonicaten vil mer, dann zu Straßburg. Dise prebenda zu Cöln ist herr Johann Christoffen

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nit sonders nutzlich gewest, dann er sovil nit residiern könden, sonder hat sich baider residenzen zue Straßburg und Speir beholfen, die auch gleichwol ainandern gelegen und ganz dienstlich zusamen sein. Darumb hat er das cölnisch canonicat zehen oder über zwelf jar nit behalten, sonder

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widerumb resigniert. * [1453] Das canonicat zu Cöln, das dem jungen herr Johann Cristoffen zugestanden, ist graf Otten von Hennenberg, seines schwagers, gewest, dem es gleichwol nit nutz, dann er daselbs nit künden residiren. Darum ward er von

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etlichen derhalben angesprochen, als nemlich hett graf Wolf von Castel gern seiner söne ainen uf solchen stift befürdert. Das kam auch zu ainer handlung, aber er schribs widerum ab, dann im uf den stift Cöllen zu probieren nit annemlich. Hernach handlet schenk Eberhart von Erpach der alt von

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seins sons wegen, schenk Valentins; er erpott sich, järlich vierzig gulden reservat oder pension zu geben und graff Otten darumb zu vergwisen, halber uf die pfrund zu Cöln und dann halber uf die pfarr oder pastori zu Michelstatt. Aber graf Gottfrid Wernhers gemahel, die greffin von

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Hennenberg, die lag irem bruder, graf Otten, von irres jungen vetter, herr Johann Cristofs, wegen sovil bittlich an, das er der schwester zu gefallen demselbig die pfrund zu Cöllen vor den ander allen zustellt. Das ward im auch domals von seinem herr vatter, auch baid seinen brüeder bewilliget und

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geraten. Gleichwol hernach solch canonicat dem jungen


  1. Fürstenberg] hs. Furstenburg.
Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band III. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 134. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_3_134.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)