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adel, vor denen, als schidleuten, baide tail ire gerechtigkaiten jagens darthuen; die sollen dann versuchen, die sachen güetlichen hinzulegen, wo nit, sollen sie ains rechtlichen spruchs sich verainen, und hiezwischen soll Friderrich

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von Enzberg mit dem jagen still steen, auch die hund gefärlicher weis nit halten. Das ist alles gleich zu anfangs, als er die herrschaft bekommen, beschehen, uf zinstag vor Cantate anno 1513. Kurzlich darnach ist ain tag zu Radolfzell gehalten worden, den baide gebrüeder, herr Johanns

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Wernher und herr Gotfridt Wernher, besucht; es sein auch sonst vil graven, herren und vom adel dahin kommen, under denen auch der Friderrich von Enzberg. Also hat auch herr Gotfridt Wernher sich des Friderrichs nichs angenommen, ime auch nit zusprechen wellen. Do ist herr Johanns

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Wernher zu im gangen und sich vernemen lassen, es sei im dise unainigkait laid und so er was guets wisste zwischen inen zu handlen, das welte er gem thuon. Solche wort und das er sich also gegen dem Enzberger etwas schmaichlweis schier zugethon, so doch der forst und sein

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gerechtigkait gemainen stammen und namen belangte, hat herr Gotfridt Wernher so hoch ufgenomen, das er hinnach mit höchsts seins geschlechts nachteil und schaden der abredt nit nachkommen, sonder hinfüro den Enzberger lassen jagen und machen nach seinem wolgefallen. Also geet es, wann

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die gebrüeder einandern gehaß und widerwertig sein. Zu dem, als hernach anno 1518 ein gemeiner landtssterbendt gar nahe durch die ganz deutsch nation eingebrochen und ein ieder, wa er gemocht, ein nest, do er sicher, gesucht, hat Hanns von Weitingen umb enthalt bei Friderrichen von

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Enzberg uf dem schloß Bronnen angesucht. Der hat [685] im solch schlos domals eingeben; darauf hat sich bemelter von Weitingen, biß die sterbende leuf vor Waldt und am Necker wider nachgelassen, enthalten. Mittler weil er aldo gehauset, hat er bei herr Gotfriden Wernhern erlangt, das

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er zu zeiten ein gnadenjagen ab Bronnen thon mege und ain rech fahen. Diß begern hat im herr Gottfridt Wernher bewilliget und kain revers von ime genommen, damit er ainiche handthabung oder etwas doch zu seiner gerechtigkait fürbringen könte. Also hat herr Hanns von Weitingen

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seins gefallens gejagt, und wie der sterbendt nachgelassen, auch Hanns von Weitingen von Bronnen widerumb hinweg gezogen, do haben Friderrich von Enzberg und seine söne


Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band III. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 91. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_3_091.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)