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In disem capitel wurt vermeldet, was sich in den vorstspennen und auch andern sachen zwischen der herrschaft Zimbern und dann denen Enzbergern begeben hat.

[684] Es ist hieoben[1] gemeldet, welcher maßen weilunt

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herr Johanns Wernher freiherr zu Zimbern der elter spenn und irrthumb des forsts halben an den halden an der Tonaw mit Hannsen von Enzberg, rittern, überkommen, auch bemeltem von Enzberg von hetzens und jagens wegen ein knecht gefangen, das darauf herzog Sigmunds von

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Österreichs räth zwischen baiden partheien güetlichen gethädinget, namlich das der von Enzberg hinfüro im vorst ohne sein, herr Johannsen Wernhers, als pfandtherren, erlauben, wissen und willen nit mer hetzen oder jagen, auch sich kainerlai waidwerks daselbs gebrauchen soll, wie dann der von

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Enzberg selbs domals bekantlich gewesen, kein gerechtigkait der enden zu haben; dargegen soll herr Johanns Wernher den gefangnen enzbergischen knecht uf ain alt, erbar urfecht ledig und andere Enzbergische, die waidwerks halben verdacht, ußer sorgen lassen. Also ist domals der spann

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gericht worden; ist beschehen im jar 1486. Hernach, als herr Johanns Wernher, wie obgehört, vertriben worden und im ellendt gestorben, do haben sich die von Enzberg im vorst abermals eingeflickt und von newem anfahen nach und nach den vorst an halden mit waidwerk zu gebrauchen. Wie

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aber herr Gottfridt Wernher die herrschaft Mösskirch in dauschweis an sich gebracht, hat er den eingriff im vorst nit leiden wellen, sonder dem Friderrichen von Enzberg etlich raisig knecht, so an halden waidwerk getriben, gefangen, auch denen etlich sailer genommen. Dess hat sich

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Friderrich gegen seinen verwandten, den edelleuten im Hegew der verainigung, erclagt. Die haben bei herr Gottfriden Wernhern von denen enzbergischen knecht und sailer [wegen][2] angehalten und die sach dahin getädingt, das herr Gotfridt Wernher bewilliget, inen zu freundtschaft und zu

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nachpurlichem gefallen die gefangne oder verstrickte knecht irer gelüpt ledig zu zellen, auch dem Friderrichen von Enzberg die entwerte sailer widerumb zu geben. Zum andern haben sie bei ermeltem herr Gottfriden Wernhern erhalten, das er bewilliget, inerhalb dreier monaten uf vier unpartheiisch vom


  1. hieoben] s. band I, 419, 5 ff.
  2. wegen] dürfte zu ergänzen sein.
Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band III. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 90. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_3_090.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)