Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band III. Herausgegeben von Karl August Barack. | |
|
Hannsen als den, so ir vil versprochen sollt haben, mit hofgericht geen Rotweil fürnam. Do ließ man die graven wol ufgeen, aber grave Hannsen baide gebrüeder, obgenannt, waren so geschwindt, und damit kein solche schandt
über sie und iren brueder weiter gieng, do vertruegen sie sich mit ir uf ir benüegen, und ward sie mit großen listen geen Niderbaden zu marggraf Christoffen verschifftet. Da ist sie bliben. Bald hernach gerow es graf Hannsen, das er dise gueten frawen von Insprugk herauß het gelückert
und ir ain solchen abschiedt gegeben, ußer anstiften seiner brüeder, deren inen zu drutz und zu laid er die von Gundelfingen[1], so vorhin den herren von Brandis gehapt, und het mit ir zu Jungnow sein residenz. Sie waren wenig jar bei ainandern, do warden sie auch uneins, das sie von ainandern
zogen. Dieweil er aber vor seinen baiden brüedern nit wo sicher und besorgt, es megt im auch ergeen, wie ainest seinem vettern, graf Ulrichen von Werdenberg, do bestandt er ain behausung zu Mengen, in der er sich etlich zeit enthielt. Aber es namen seine anligen leibs dermaßen zu, das
er nit lang alda lept, starb, als man zallt 15[22][2]. * * [1212] Wir suchen manichmal ain grose, gefieterte narrenkappen und lassen dann nit nach, biß wir sie finden und uns wol zu thail wurt, als ainest der theur kriegsman, herr Jörg von Fronsperg zu graf Hainrichen von Nassow
sprach, do derselbig ein dorlichen ußfahl thon wolt zu Valesin und den könig Franciscum von Frankreich angreifen, auch mit der ainigen redt den usfall abstallt und damit kaiser Carln das ganz Niderlandt erhielte. Also sprüch ich, es ist ain große dorheit, das man das frawenzimmer uf die
hirßplan hinauß fürt; dann was[3] guts kan man do sehen oder lernen? So die junkfrawen, auch ander jung gesündt das wiltpret sicht steigen, gibt es inen ain seltzams nachgedenken, das darnach zu manichem mal durch solche imaginationes ein casus hernach volgt. Als dann will man
himel und erdterich vermischen, so wir doch selbs daran schuldig. »Man darf keine leus in ein belz setzen«, wie die alten gesagt, »dann sie wachsen für sich selbs.« Uf ain zeit hat man das frawenzimmer zu Sigmaringen auch hinauß
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band III. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 60. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_3_060.jpg&oldid=- (Version vom 17.2.2020)