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thuen gehapt), das erforderte ein besondern tractat, ist auch hieher nit dienstlich, allain zu wissen, demnach grafe Christof von Werdenberg der jungen grafen von Zollern, seiner stiefsöne, vormünder etlich jar gewesen, das er etlich

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tausendt guldin von derselbigen wegen ingenomen, darum ime grafe Friderrich etliche aigenthümbliche güetere, in der herrschaft Sigmaringen gelegen, zu kaufen geben. Domals hat auch bemelter grafe Friderrich von Fürstenberg das dorf Vilslingen sampt Dietfurt herr Gottfriden Wernhern von

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Zimbern umb ain landtleufigen kaufschilling zu geben angebotten, aber er gieng so liederlich und langsam damit umb, das sich graf Friderrich wider erholet und ußer den schulden kam, und do herr Gotfridt Wernher mit dem kauf gern fürgefaren, do warden im die feigen gebotten. Hat hernach

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stammen und nammen Zimbern, wie an seinem ort gesagt wurt, zu grosem nachteil und spott geraicht. Aber so ain geschlecht gestraft und geblagt soll werden, mues es seine mitel haben und durch einfüere, neidige oder unnutze, verthone leut beschehen, wie wir das nit allain in disem

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zimbrischem geschlecht augenscheinlichen brüfen künden, sonder auch bei andern alten geschlechten vilfeltigclichen ist beschehen und zu sehen. Wie sich nun anfangs diser strit zwischen Fürstenberg und Zollern der werdenbergischen erbschaft halben erhueben, do kam auch der dritt man ins

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spill, das waren die zwo alten grefinen von Werdenberg, namlich fraw Elsbeth, die zuvor schenk Erassmussen von Erbach gehapt und hernach Philipsen Echtern dem eltern vermehlt, und dann schenk Christofen von Limpurg nachgelassne witib, baide graf Christofs selligen schwestern. Die

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begerten an graf Friderrichen, demnach sie baide nur uf ain ledigen anfahl zu zeiten irer verheiratung, iren stammen und namen zu aufnung und guetem, sich verzigen und aber ir brueder, graf Christof sellig, alle anerstorbne herrschaften und güeter unvertailt zu seinen handen genommen von

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weilunt seinen baiden gebrüedern, graf Hansen und graf Felixen, so hetten sie doch solche anfelle mertails vor jar und tagen an iren [667] brueder, grave Christoffen selligen, erfordert, weren aber biß daher für und für uf sein absterben von ime ufgehalten worden, darauß dann ervolgt,

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das graf Friderrich in namen seines gemahls sich aller erbschaft het underzogen; begerten sie derhalben, das er als der erb die zuvor eingezognen erbfell inen zu irem teil


Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band III. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 53. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_3_053.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)