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ufgehepten fingern, das er des stammens und nammens sei, dess graf Haug sellig, der nechst inhaber des Hailigenbergs, gewest, und dann sechs unversprochen mann, die rittermeßig und wappensgenoß seien und die solch

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rechtvertigung nit berüere, weder zu gewin, noch zu verlust, und ohn alle geverde ime nachschweren, das der aid rain seie, so soll grave Hanns dessen billichen im rechten füro genießen. Sollichen spruch haben vor bemelten graven, beisitzer, mit gleichen urtheiln becreftiget und gleich lauts

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zugestimbt. Dem allem nach hat sich graf Hanns III.[1] zu kaiser Sigmunden geen Regenspurg verfüegt und sich erbotten, dem rechten und ergangner urtheil gnug zu thuen. Dieweil dann der kaiser selbs und dann menigclichen erkennen kont oder mocht, das er den aid wol het thuen megen, und das

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sich herr Brunorius von der Laiter selbs gesaumpt und sein clag nit recht gethon, do überhuebe ine der kaiser außer gnaden des aids, verlihe ime darauf die grafschaft zu lehen, beschahe alles in anno 1434, und hiemit so kammen die graven von Werdenberg widerumb zu der grafschaft

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Hailigenberg, die sie auch hernach rüebig ingehapt und behalten haben. Es ist ein sag gewesen bei den alten, als ob man keine unkeusche werk im schloß treiben dörf und das die spatzen der ursach halb alda sterben. Aber bei unsern jaren hat

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sich sollichs nit befonden, dann soliche werk daselbs niemands, dann den eunuchis, verbotten gewesen. Was aber die grafen von Werdenberg mit diser grafschaft hernach von denen von Überlingen, auch dem alten Hansen von Rechberg, der die stett kriegt, erlitten, das ist hievor zum

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thail vermeldet worden, hieher nit dienstlich. Nachdem inen nun diese zwo herrschaften, Sigmaringen und Hailigenberg, zue Trochtelfingen und den andern erkauften güetern zugestanden, do haben sie auch kein schlechten heirat getroffen, sonder graf Jörg von Werdenberg, der obgehörts graf

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Hannsen und der grefin von Würtemberg son, vermehlt im fraw Catharinam, marggraf Carls von Baden und kaiser Friderrichs des dritten schwester dochter. Bei der überkam er vil kinder, söne und döchtern. Die ein dochter ward verheirat eim grafen von Egmont[2], die ander aim schenken von Limpurg[3]


  1. WS:III. war handschriftlich ergänzt.
  2. eim grafen von Egmont] diese heirath erwähnt Vanotti a. a. o. stammtafel IV nicht.
  3. von Limpurg] hs. vom Limpurg. WS: das Wort Limpurg auf diese Seite versetzt, da hier die entsprechende Fußnote Baracks ist.
Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band III. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 45. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_3_045.jpg&oldid=- (Version vom 26.8.2021)