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von Montfort, fröle Anna grave Ulrichen von Metsch, die viert, fröle [Katharina][1] , wardt geben grave [Hanns][2] von Masax, sodann fröle Barbara, die jüngst under denen schwestern, die ward in die Etsch verheirat, herr Conradten [661]

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freiherren von Rottenburg und Kaltern. Dieweil aber nur grave Albrecht alt und unvermeglich, auch keiner künder mehr gewertig, do übergab er den Hailigenberg sampt der grafschaft seiner nechsten agnaten und verwandten einem, hieß graf Haug, war auch der alten einer und hett keine

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kinder, solche güeter nach seinem todt zu besitzen; beschach im jar Christi 1405. Und wiewol diesem grave Haugen allerlai instantien und verhünderungen begegneten von den andern grafen von Werdenberg, alles doch bei leben graf Albrechts, so hat doch er, grave Haugo, die grafschaft under

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dem römischen künig Ruprechten vor Ir Majestat hofgericht umb zwai tausendt mark goldts, damit graf Albrechts fünf döchtern sollten außgesteurt werden, mit recht erhalten. Unangesehen des alles so hat grafe Albrecht die grafschaft in kürze hernach herzog Friderrichen von Österreich umb

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vil ain höchers verkauft, darauß gevolgt, als bald hernach grave Albrecht mit todt abgieng, das bemelter herzog Friderich den Hailigenberg sampt der landtschaft einname. Demnach aber die herzogen von Österreich domals mit den Aidgnossen genug zu thuen, do wartet grave Haugo der

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zeit, und als der sich dessen zum wenigisten versahe, bewarb er sich bei seinen herren und fründen. Mit denen ruckt er in der eil für den Hailigenberg, gerüet im auch, das er den sampt der landtschaft einname. Dessen erlangt er gleich bei kaiser Sigmunden, seitmals derselbig dem

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herzog Friderrichen vorhin nit günstig, ein bestettigung, geschach anno domini 1418, und in wenig tagen hernach do starb er auch, gleichwol ohne ainichen leibserben, und ward der letst grave diser linia von der sonnenbergischen linia. Damit nun der Hailigberg nit in frembde hand keme, do

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underfieng sich grave Hanns von Werdenberg, der zu Sigmaringen und Trochtelfingen saß, der sach, und als seins vermainens der nechst agnat und pluetsverwandter name er eilends den Hailigenberg ein, ließ ime auch die underthonnen schweren, und hiemit ward der Hailigberg in wenig

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jaren zu dreien malen ingenommen. Dieweil aber menig-


  1. Katharina] hs. hat eine lücke.
  2. Hanns] hs. hat eine lücke.
Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band III. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 43. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_3_043.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)