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ußgeschütt. Und wiewol sie alle güeter der herrschaft Albeck der stat Ulm haben keuflichen zugestellt, so haben sie inen doch und iren erben die lehenschaften vorbehalten. Daher haben die graven von Werdenberg, so zu

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Sigmaringen und Trochtelfingen gesessen, das hirtenampt in der stat Ulm alwegen zu lehen verlihen, und haben die von Ulm den graven iederzeit ein lehenträger darumb geben müesen. Es kamen auch merertails werdenbergische lehen von der herrschaft Albeck here. Zu Trochtelfingen haben

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die grafen bald hernach, als sie das bekommen, den gotzdienst größlichen befürdert, ein halben stift alda ufgericht, auch inen daselbs ain herliche begrepnus gemacht, und sein gotzförchtige graven gewest, wie sich das ußer vilen iren handlungen und thatten, insonderhait aber mit den

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gotzzierden beschaint, damit sie ire nachkommen zu gleichem geraizt und anlaitung geben. Und dieweil dise graven dise landsart nach irem gefallen befonden, darin auch der zeit kein raubfogel noch gewesen, oder das man der ligenden güeter sonderlichen hoch geachtet hette, do haben sie iren

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fueß weiter gesetzt, etlich vom adel an der[1] Tonow und Lauchart ußkauft. Als nemlich haben sie das schloß Dietfurt mit seiner zugehörde von den edelleuten von Reischach bekommen, sodann Jungnow mit seiner zugehörde von denen von Hewdorf. Zu solchem ist inen nit wenig fürderlich und

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dienstlich gewest der heirat mit Zimbern, als grave Eberhart weilunt des eltern herr Hannsen freiherren zu Zimbern ainige dochter vermehelt, die im ob den fünf und zwainzig tausendt guldin hauptguets zugebracht, wie dann hieoben[2] vermeldet worden. Bemelte von Zimbern ist der zeit ain

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gueter notthelfer gewest, dann sie selbigs mals in heftigem ufgang, und sein inen gleich baldt uf ainandern zwai grose glück zugestanden, das ein, das dieses grave Eberharten sone, graf Hanns, ein grefin von Würtemberg nam, war grafe Eberharts und einer burggrefin von Nürmberg dochter.

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Die pracht ime zu Sigmaringen und Veringen zusampt den forsten, wilpennen und obrigkaiten, welches vorhin die von Reischach und andere ingehapt, gleichwol sonst mit einer schlechten zugehörde oder nutzung von diser herrschaft Sigmaringen; und ob es von alter ein grafschaft seie, oder

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wie es herkommen, das wurt an ainem andern ort gemeldet.


  1. an der] hs. under.
  2. hieoben] s. bd. I, 216, 25 ff.
Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band III. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 39. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_3_039.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)