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zum getrewlichisten hat betrachtet. Der almechtig verleihe aim ieden gnad und rechten verstandt, ime in sollichem loblichen nachzufolgen.

Es ist nit genug gewesen, das herr Johanns Wernher

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die Höre oder die vogteien hingeben und dem stift Costanz, wie oblaut, verkauft, es muest das überig im Hegow, nemlich Hülzingen und Staufen, was er dann deren enden het, auch daran. In solchem allem schöpft herr Gotfridt Wernher seinem brueder, herr Johannsen Wernhern, ein glimpf,

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was im in solchem vorhaben getrewlichen rathen und helfen, damit er letstlichs nichs behielt. Damit muest im der brueder an sein gnad kommen, oder doch so hett er bei den nachkommen den rum, das er am maisten zimbrischer güeter verlassen, erlangt gehapt. Ain solliche fantasei hat vil mangls

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gebracht und ist diesem stammen und nammen umb vil tausendt guldin, ja umb ain schöne und herrliche landtschaft zu schaden kommen, das pillichen zu rewen. Also gieng es mit Staufen und Hülzingen auch zu. Der alt Hanns von Schellenberg het die zwen thail an Staufen und Hülzingen,

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dessgleichen auch alle randegkischen güetere, die sie im Hegow verlassen. Der fieng mit herr Johannsen Wernhern allerlai zank an, damit er ine der enden auch ußbeißen könte und ime die güeter zusamen würden. Es erhub sich anfangs mit den waiden am Staufer berg, das Hanns von

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Schellenberg von den zimbrischen mairn beclagte, das sie ine mit irem trub überschlüegen; begert darauf ainer güetlichen verhöre für vier erbettne von der freundtschaft oder sonst. Das bewilliget herr Johanns Wernher ....[1] Nach solcher verloffner abrede do sahen alle die, so dem stammen

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Zimbern ehren oder guets gonten, ungern, das der kauf für sich sollt geen und die nutzlichen güeter in frembde hend kommen, und warf man allenthalben stüel und benk ein, damit nichs auß der sach würde. Insonderhait grave Gerg von Lupfen und sein gemahl, die bemüeheten sich

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hart bei Hannsen von Schellenberg, damit er den kauf anneme und der jungen von Zimbern hierinen verschonte, welches sie auch bei ime erhielten. Der gab nun herr Johannsen Wernhern kein antwort in der benannten zeit, laut der abrede, sonder verzog die biß in die vier monat.

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Als nun herr Johanns Wernher so lang ohne ain antwort


  1. ....] die hs. hat hier einen leeren raum für etwa 6 linien.
Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band III. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 19. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_3_019.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)