Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band III. Herausgegeben von Karl August Barack. | |
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gegen außwechslung der Höre zu aignen und wider zu lehen empfahen. Es gieng lang umbher, biß doch zu letst der römisch künig Ferdinandus in die außwechslung bewilliget; geschach erst im jar 1535. Also ward der
herrschaft Zimbern abermals ain feder außgerupft. Das gelt ist hernach mit den störken[1] lengest hingeflogen, und ward die sach erst bei regierung bischof Hannsen, war ain graf von Lupfen, ußgericht. Derselbig bischof blib nit lang beirn bischtumb, sonder mit bewilligen eins tumbcapitels do
resigniert er das bischof Hannsen von Lunden, iedoch behielt er im sein lebenlang bevor ein reservat, und wie man sagt, was im sonst gefallen, das hat er auch mit sich hinweg genommen und ist geen Engen zogen. Da hat er mit seinen frinden und agnaten die herrschaft Hewen geteilt und noch
etliche vil jar alda in guetem friden gelept. Wie weislich er gehandlet, das er das bischtumb verlassen, das mag bei dem abgenommen werden, das in sollichs hernach nur ain mal hat gerewet, das hat den sommer und den winter järlichs geweret. Wie er uf sein alter kommen, hat er vil
passiones am stain in der plater befonden. Demselbigen mangel wolt er begegnen, ließ sich schneiden, gleichwol er dessen wol het kinden ohne sein, vermaint, er welt im selbs uf vil jar zu hilf kommen. Aber der allmechtig der schickts vil anders, das im ain unrath schlug zu dem schnitt und
wenig tag darnach lept. Man achtet fürwar, waver er Got walten und diser sorgclichen cura gemüesiget, er het noch etliche jar ganz gerüwigclichen leben megen. Aber es ist war, wie die alten gesagt: »Zuvil witz und fürsorg mag zu zeiten mehr unfahls bringen, als die thorheit.« Das hat
[sich bei][2] disem grafen, der doch bei menigclich für ain verstendigen und erfarnen, auch vil weisen grafen ist geschetzt worden, wol [647] befonden. Er hat an parschaft, cleinetern, silbergeschier, köstlichen claidern, schönen hausrath und anderm vorrath ein namhafts verlassen, aber es
ist im gangen, wie es an andern örtern auch zuget, es ist vil darvon verstoben, würdt große kunst prauchen, sollichs widerumb zusamen zu bringen. Er hat gleichwol seine vicia und mengel auch gehapt, wie niemands volkomen sein kan, iedoch so eins gegen dem andern erwegen, ist es ain
fürnemer graf gewesen und der seinen stammen und nammen
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band III. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 18. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_3_018.jpg&oldid=- (Version vom 17.2.2020)