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liches alles ist herr Johannsen Wernhern zu seinem tail worden. Umb die zeit, nemlich anno 1524 und darnach anno 1527 ungeferlich, sein allerlai zenk und missverstende zwischen bischof Haugen von Costanz, als grundtherren in

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der Höre, und dann herr Johannsen Wernhern, als vogtherren, entstanden, sonderlich aber so understanden sich die von Uznang ein tefferei oder gemeine trinkstuben in irem dorf ufzurichten. Das wolt inen der bischof nit zulassen, es were dann, das sie die uf der herrschaft Bollingen

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grundt und boden bawen wellten, welches aber denen pauren nit gemaint, sonder understanden, ir fürnemen zu volstrecken. Das ließ inen der bischof beim höchsten bott, ja auch bei ehr und aiden zum höchsten verbieten. Do suchten die pauren bei herr Johannsen Wernhern, als irem vogtherren,

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schutz und schürm und verhofften sich an das haus Österreich zu henken. Das wolt der bischof nit gestatten. In sollicher unruhe warden vil schriften hin und wider gesandt und von allen tailn bericht eingenomen. Zum andern so machten die Türkenzüg und andere unrhuwen, die sich in

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Deutschlanden erregten, das man schatzungen uf den gemainen man legen muest, die auch seithere schier uns nit mer ab dem hals kommen sein. Also legt herr Johanns Wernher seinen vogtleuten in der Höre ir gepür an der schatzung uf. Das wolt der bischof von Costanz auch nit

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zugeben, verclagt derhalben herr Johanns Wernhern bei des schwebischen pundts obristen hauptleuten und räthen, die dozumal zu Tonowerdt bei ainandern versamlet waren, uf mainung, als ob er sich in der Höre wider alt herkommen und gewonhait mit den raissteuern wellte eintringen, mit

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pit, das sie herr Johannsen Wernhern hievon wellten abweisen. Darauf schriben im dieselbigen pundtsräth und begerten, das er solche newerungen abstellen, oder, so er seines vorhabens begründt ursachen, das er inen die unverzügenlich zu wissen thuen wellte. Das beschach von herr

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Johanns Wernhern. Sein solicitator bei buntsräthen war Hanns Freiburger, burgermaister zu Überlingen. Darauß volgt letstlich, das die buntsräth, weiterung zu fürkommen, den bischof, auch herr Johanns Wernhern irer spenn und zenk für burgermaister und ainen rath zue Überlingen wisen,

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die sollten erstlichs die verhöre fürnemen und versuchen, ob sie die spenn güetlichen hinlegen megten, wa nit, das dann die drei buntsrichter solchs rechtlichen mechten er-

Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band III. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 15. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_3_015.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)