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chen, er thete wol gemach und ire vorelter hetten auch gleich wasser an ainer stang tragen. *

Er fand daselbs am cammergericht graf Adam von Beuchlingen. Der war 8 jar darvor cammerrichter gewesen

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und plib noch sechs jar cammerrichter. Darnach zog er in erzstift Maidenburg, do wardt er des churfürsten von Menz landthofmeister daselbs. Mer fandt er am cammergericht graf Hannsen von Montfort. Der war vor aim jar, anno 1528, an [628] statt graf Friderrichs von Newenar

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ans cammergericht presentiert worden. Wie lang nun derselbig hernach am cammergericht verharret und was sich weiter, sovil herr Wilhalm Wernhern belangen mechte, begeben, das wurt in volgenden capiteln vermeldt werden. Sein gemahl, die landtgrefin, dieweil der leibs anligens, auch

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anderer ursach halb also zu raisen etwas entlegen, da blib sie in ires herren behausung zu Rotweil; hett sie den gotzdienst allernechst bei dem Johanniterhaus an der handt. Alda hielt sie sich, das sie menigclich lieb und wert hett und niemands überlestig oder beschwerlichen war.


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Wie herr Gotfridt Wernher freiherr zu Zimbern dern malefiz halben ain nachtailigen vertrag mit der stat Rotweil angenomen, auch wie der herzog von Würtenberg wider ins landt eingesetzt worden.

Es hat herr Gotfridt Wernher freiherr zu Zimbern die

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stat Oberndorf und die zugehörigen dörfer nit lang ingehapt, er ist der hochen gericht halber mit denen von Rotweil in spenn komen; dann so ußerhalb der statt Oberndorf in den zugehörigen flecken was malefiz begangen, wolten die von Rotweil von wegen der freien gepürs, deren sie biß

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anhero sich vil berüempt haben und gar nahe ad infinitum mit höchstem der vernachpurten und umbgesessnen schaden und nachtail erstreckt, darüber richten. So vermaint aber herr Gotfridt Wernher, das im gepürte und schuldig were, dem haus Österreich, auch im selbs die hochen gericht und

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gerechtigkaiten, wie die von alter here an in kommen, zu handthaben und zu erhalten. Darauß ervolgt nun vil unruhe zu baiden thailen, und triben die von Rotweil vil hochmuts und unwillens, insonderhait aber, als herr Gotfridt Wernher ein malefactorn zu . . . fengclichen annemen und

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geen Oberndorf füeren lassen, daselbs für recht zu stellen


Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band II. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite xxx. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_2_633.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)