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Hag, darin mögen die pauren nit dulden, das man inen von aim krebs sag; damit ist inen einest ain boss[1] begegnet. *

* [1305] Es sagen gleichwol die von Walwis und geben für, das diß geschrai ain ander ursach hab, und nammlich,

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als vor jaren vil unruhe im land gewest und die reuterei noch im schwank, do haben die unrübigen leut uf diß dorf Walwis geschnapt und inen die herd vihe genommen und hintriben; aber die Walwiser seien inen nachzogen und haben inen das vihe mit gewalt wider abgejägt und erhalten.

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In sollichem trippel do haben die weber im dorf sich des nachzugs nichts beladen, sonder die ander verlassen; also, demnach das vihe wider bekommen, do sei inen von der beut nichts verfolgt, haben des iren mit nachtail manglen müßen und mit disem geschrai »weberpu« gespait worden.

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Das mag nun auch sein und das baide stuck und mainungen war. * * [1418] Man hat vor vil jaren ain geschribne propheci gefunden in ainem alten buch zu Straßburg, zum jungen Sant Petter, darin der baurenkrieg, auch die endrung der

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religion clärlichen angezaigt wurt, dann es sich mit der jarzal gerat mit der baur ufrur verglicht, und ist des inhalts:

M semel, quatuor quoque C,
LX duplicatum utrumque,
V quando pertransibit,
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Tunc hereditas clericorum peribit. *

* [1382] Wie nun alle sachen des paurenkriegs halben im Oberlandt gestillt, do schickt die regierung [1383] zu Inspruck etlich fürnem commissarios in dise vorlender, ain gründtlichen und bestendigen fridt im Hegew und andern

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österreichischen landen zwischen dem adel und der paurschaft zu machen. Dieselbigen commissarii, darunder herr Christof Fuchs deren fürnembsten ainer, beschriben die grafen und herren, auch den merertail des adels, dergleichen auch die fürnembsten deren pauren geen Radolfzell an den undern

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see. Daselbst warden alle sachen, in maßen noch darumb vertrag vorhanden, zu fridlicher endtschaft gepracht. Das wurt alhie uf dißmal allain darumb vermeldet, das uf solch tag zu Radolfzell ain großer adel dahin kommen. Wie nun uf den bestimbten tag menigclich uf dem rathaus vor den


  1. boss begegnet] Liebrecht, Germania XIV, 398, vermuthet, daß der nicht erwähnte possen der in den Schildbürgern cap, 41 erzählte sei.
Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band II. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 532. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_2_532.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)