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die zu vergleichen, dann so der krieg angangen, weren die unschuldigen mit den schuldigen verderpt worden. [1361] Und warden desshalben etliche täg angesetzt geen Rotweil, hernach geen Costanz. Daselbst wardt die sach güetlich

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vertragen, also das den grafen von Würtemberg Balingen blib, und ward denen von Bubenhofen ir pfandtschilling, der sich uf zwainzig tausendt guldin lüff, wider erlegt. Sollich gelt muest das stetlin Balingen und das ampt ufbringen und bezallen, wolten sie anderst ußer der sach kommen

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und nit in sorgen steen, gar verderbt zu werden. Und war nur inen der krieg beschehen, der gieng ob inen auß, sonst kam iederman ungeschlagen darvon, wie man sagt. Aber hiebei ist warzunemen, das denen großen herren nit guet ist gelt zu leihen oder was es sei, dann mit gueten

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vorbehelten von inen zu verpfenden; dann sie imer drachten, ursach ab aim zaun zu reißen, damit sie ohne bezallung megen ledigen und wett machen, wie das auch bei unsern zeiten beschehen ist. * Als herr Gotfridt Wernher diesen kauf gethon, hat er

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das schloß Falkenstain auch anfahen zu pawen, uf die form ungefärlich, wie es noch heutigs tags vor augen, und hat das ingehapt biß uf das jhar 1525. Do hat er das seinem elteren brueder, herr Johannsen Wernhern, zu kaufen geben. Und wiewol der allmechtig das geschlecht Zimbern umb

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sovil begnadiget het, das herr Gotfridt Wernhern nach sovil gelegnen verkauften güetern was von andern ligenden güetern widerumb zu handen gestoßen und darneben eins bösen nachpaurn sich entlediget, nochdann konte er das auch nit gar behalten, er gabs, wie iez gehört, seinem brueder. Das

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wer gleichwol hingangen, aber die mülle zu Neidingen, die er mit seinen aignen underthonnen zu Hainstetten, dem Weiler und dem Hardt wol erhalten het künden, sampt dem zugehörigen vischwasser und denen wissen, hat er ohne alle vorgehende not oder ainigs erheblichs bedenken Sixten von

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Hausen umb ain ringfüegs und, wie man sagt, umb 400 guldin zu kaufen geben, unangesehen das solche güetere nit bösser hetten kinden gelegen sein. Aber der verkert, aigenwillig sinn hat ine, herr Gotfriden Wernhern, darumb bracht, im hat sein aigne weis am basten gefallen.

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Außer allen anzeigen und vermuttungen nach ist zu achten, das schloß Falkenstain an der Tonaw seie der uralten schlösser ains an der Tonaw, das zu zeiten des über-


Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band II. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 459. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_2_459.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)