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lian herzog Albrechten von Bayrn, sein schwager, wider pfalzgraf Philipsen, churfürsten und sein son, herzog Ruprechten, beschützte. Bemelter kaiser hetzt wider die pfalzgraven [513] mertails nachpaurn, nemlich herzog Ulrichen

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von Würtemberg, landtgraf Wilhelmen von Hessen, herzog Alexander von Zweibrucken, marggraf Friderichen von Brandenburg und bevorab herzog Albrechten von München, ohne die reichsstett. Domals wardt dem[1] pfalzgraf vil an landt und leuten abgetrungen. Hernach anno domini 15[04][2]

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wardt durch unnachlesliche und getrewe underhandlung marggraf Christofs von Baden der krieg bei kaiser Maximiliano angestellt und die declaration ufgehehept, auch ward die ganz vedt durch bemelten kaiser uf hernachvolgendem reichstag zu Cöln gericht und vertragen. Und würt dieser

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bayrisch krieg allain der ursach alhie eingefiert, seitmals herzog Ulrich von Würtemberg domaln die Pfalz auch angrifen, die mit aim gewaltigen höre überzogen. Er hat bei sich den bössern und höchern tail der schwebischen graven und herren sampt der ritterschaft gehapt, auch ist darbei

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und mit gezogen herr Gotfridt Wernher von Zimbern. Insonderhait hat sich begeben, als bemelter herzog Ulrich die stat Bretten[3], uf dem Chreigow gelegen, belegert, ist herr Gotfridt Wernher mit graf Hessen von Leiningen etlicher speireden zu unfriden worden, darauß gevolgt, das

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sie über aindern gezuckt. Also ist durch schickung des glücks die sach also gerathen, das herr Gotfridt Wernhern ain straich dermasen angangen, das er graf Hessen zu boden geschlagen. Dieweil er aber gar hart darzu in das haupt verwundt, also das menigclichen achten thette, er würde

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mit dem leben nit darvon kommen, hat herr Gotfridt Wernher sich in die flucht begeben müeßen, derhalben er zu Dieterich Spetten, auch Conradten Dreuschen, die baide hernach den ritterstandt erlangt, in ir zeit geflohen. Die haben getrewlichen an ime gehandelt, ine also in der flucht

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und in seinen höchsten nöten enthalten; dann als das geschrai ußgangen, wie graf Hess entleibt, hat der oberst...[4]


  1. dem] hs. der.
  2. 15[04] die minderzahl ergänzt, vgL Häusser, Geschichte der rheinischen Pfalz I, 486.
  3. Bretten] s. Gehres, Brettens kleine Chronik s. 39; Häusser a. a. o. I, 473.
  4. ... ] Heyd, Ulrich Herzog von Württemberg I, 99, sagt: »Wer den Oberbefehl führte, wird mit Bestimmtheit nicht erwähnt; doch scheint es Graf Wolfgang v. Fürstenberg gewesen zu seyn, schon im Schweizer-Kriege des schwäbischen Bundes Kriegs-Oberster, mehr als Andere, tüchtig im Feld.«; WS: die auf der nächsten Seite fortgeführte Fußnote von Barack wurde auf dieser Seite vervollständigt.
Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band II. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 399. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_2_399.jpg&oldid=- (Version vom 26.8.2021)