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ain rath zu Rotweil als schutzherren suppliciert. Erstlich haben sie anzogen, herr Johanns Wernher hab 100 gülden hauptguts von inen zu ainer ablösung, darumb die dörfer verschriben, empfangen und die an gehörige ort nit

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verwendt. Zum andern, so ir herr zu inen kom, müeßen sie im den fuetterhabern geben. Zum dritten hab er inen den bach, so uß dem weir fleust, zu vischen an ain geltstraf verbotten. Zum vierten hab er inen ire aigne weldt und helzer, zu den dörfern gehörig, genommen. Zum fünften so

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müesen sie mehr salz järlich geben, dann von alter here gepreuchlichen. Zum sechsten erclagten sie sich, herr Johanns Wernher welle bei inen alle empter, als schulthaisen, richter und bittel setzen, welches doch von aim gericht beschehen sollt. Zum sibenden soll von keim gefangnen

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ainiche verschreibung begert werden, es sei dann, das solchs gerichtlichen erkent werde. Zum achtenden, das sie ain biderman, der sein manrecht hab, mögen hausen und herbrig geben. Zum neunten seien sie mit den frondiensten, auch mit den fellen zu gar hoch überladen, begerten

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derhalben an ain rath zu Rotweil, sie, als die schutzherren, wellten handt ob inen halten und verholfen sein, damit sie bei der billigkait und altem herkomen bleiben mögten, auch das sie darüber und weiter nit beschwert oder getrungen wurden. Also namen sich die von Rotweil der sachen an

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und verordneten etlich zu herr Johannsen Wernhern, die bericht empfahen und hüerunder, sovil müglich, güetlichen handlen sollten. Also gab herr Johanns Wernher denen verordneten uf ieden artikel antwort, und namlichen so sei [er][1] erkantlichen, die 100 gülden hauptguets von inen

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eingenomen haben, die sei er urpitig zu erlegen und an die lösung zu verwenden. Zum andern seien sie im den fuetterhaber, so er zu inen kom, schuldig, laut der alten urbüecher und urkunden. Zum dritten haben sie im bach mit vischen und bei dem weier also gehalten und sich bewisen, das er

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inen das vischen verbieten müeßen. Zum vierten sei nit weniger, er hab inen die weldt verbotten; er habs aber als die obrigkait thuon müesen, damit die weldt nit so gar abtriben und verwüest wurden. Zum fünften künden sie des salz halben sich nit beclagen, dann sovil newer heuser über

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die alt anzall erbawen, umb sovil steig auch das salz. Zum


  1. er] wohl zu ergänzen.
Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band II. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 355. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_2_355.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)