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solch lehen, das bürgle, hat er ohne ainige bewegende ursach oder vorgehende not der statt Rotweil geaignet. Also ist es mit dem uralten adenlichen lehen, dem schloß Schenkenberg[1], auch zugangen, das, sampt seiner zugehörde, hat

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er bemelten von Rotweil auch geaignet. So haben die edelleut von Almanshofen den zehenden zu Asa in der Bar von der freiherrschaft auch zu lehen getragen. Als nun dieselbigen mit todt abgiengen und schilt und helm vergraben, do brachten die closterfrawen zu Villingen in der statt

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sollich adenlich schiltlehen an ir closter. Denen wardt das lehen von herr Johanns Wernhern verlihen, doch das sie im järlichs ein lebkuchen geben sollten. * [1376] Philips von Almanshofen ist der letst seins stammens und nammens gewest, der hat den zehenden zu

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Asa in der Bar von der herrschaft zu lehen getragen. Wie der abgangen, hat das closter zu Villingen zu S. Clara den zehenden an sich gezogen und herr Johannsen Wernhern beredt, das er das lehen gelihen. Iedoch hat er im vorbehalten järlich ain lebkuchen zum gueten jar. Das ist also

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biß zu seinem absterben gehalten worden. Hernach haben die kargen nonnen den lebkuchen abbrochen und den ainer herrschaft weiter nit geben, ires vermainens der ursach, seitmals inen etliche zins seien von der herrschaft abgelöst worden; aber es ist inen zu versten geben, wo sie beharren,

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das inen hinfüro nit mehr werde gelihen. * Dergleichen hat Jacob Huntpiß von Ravenspurg das schiltlehen von Schönbrunen, bei Pfullendorf gelegen, von der herrschaft Zimbern zu manlehen getragen. Das hat der Huntpis der statt Pfullendorf zu kaufen geben anno 1510;

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das hat herr Johanns Wernher auch bewilliget und das lehen verlihen. Die statt Pfulendorf gibt ain burgermaister alda zu ainem lehentrager; alda, zugleich wie mit dem closter zu Villingen, kein widerfahl mer zu gewarten. So hat herr Johanns Wernher auch etliche aigne höf und güetere,

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sampt andern gerechtigkaiten im flecken Epfendorf gehapt, so domals denen edelleuten vom Stain von Staineck zugehörig; solche hat er auch nit behalten künden, sonder der statt Rotweil umb ain gering gelt auch verkauft. Also ist er schier umb alle ligende güeter ganz liederlichen kommen.

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Des orts kan ich mit stillschwigen nit umbgeen, dem-


  1. Schenkenberg] s. Birlinger, Aus Schwaben I 1 ff.
Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band II. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 281. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_2_281.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)