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prachtirt worden. Gleicher gestalt die grafen von Beuchlingen haben ir grafschaft, da sie iren namen von, auch verhauset. Aber die herren von Hocheneck[1] die sein außer irer unainigkait umb die herrschaft Hocheneck und ander

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güeter mehr sampt dem titel ains freiherren komen. Der letzst, der sich ainen freiherren geschriben, hat herr Ruprecht gehaißen, ist ungefärlich umb die 200 jar, und sein der brüeder drei gewesen. Der ain hat ingehapt die herrschaft Hocheneck, der ander den Eisenberg und der dritt die

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herrschaft Vilseck. Der aber, so Hocheneck ingehapt, ist unverheirat gestorben und mit den andern zwaien geprüedern unains worden, derhalben der unnutz man die herrschaft dem haus Österreich verpfendet. Die pfandtbrief will man denen von Hocheneck[2] nit zaigen, damit sie die

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landtschaft nit wider lösen megen. Aber die herrschaft Starkenberg ist durch ain spruch an die herzogen von Österreich gefallen anno 1363. Künig Ruedolf hat die herrschaft Hocheneck aim herren von Hocheneck noch gelihen, dem ist ain grefin von Montfort vermehelt gewesen, und sollen

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die gar eltesten von Hocheneck mit bemelten grafen ins landt sein komen. Man sagt auch noch, das herren von Hocheneck im künigreich Neapolis wonen, die das schilt und helm fieren; gleicher gestalt es mit den herren von Künigsegk auch ergangen, die haben vor vil jaren, wie die

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von Hocheneck, den herrenstandt verlassen und zum adel geheurat, darumb sie nit unbillich den herrenstand widerumb angenomen und erneweret. * Als nun bemelter herr Wernher solch schloß ain kurze zeit ingehapt, begabe es sich, das sein brueder, herr Johanns

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Wernher, die herrschaft Mösskirch verließ und mit aller haushaltung in die under herrschaft vor Waldt sich thette. Er war unlangs zue Seedorf gesessen, do begert er an seinen brueder, herr Wilhelm Wernhern, das er im das schloß Zimbern, inmasen er das von Hainrich Zimberern bekommen,

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an sich zu lösen vergonnte. Solch begern schlueg im sein brueder nit unbillich ab, mit vermelden, das er im und herr Gottfriden Wernhern in allen herrschaften und ligenden


  1. Hocheneck] über die herrn von Hoheneck s. Wißgrill, Schauplatz des landsässigen Nieder-Oesterreichischen Adels IV, 388—397.
  2. Hocheneck] über dieses geschlecht s. Johann Georg Adam von Hoheneck, Die Stände deß Ertzherzogthumb Oesterreich ob der Ennß I, 345—379. Der verfasser gehörte demselben geschlechte an.
Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band II. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 277. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_2_277.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)