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schloß der herr Gottfridt Wernher sein lebenlang ingehapt; ist nach seinem todt, sampt der herrschaft Mösskirch und aller seiner verlassenschaft an seines brueders, herr Johanns Wernhers, söne, als die nechsten agnaten, widerumb

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gefallen. Also ist selten was bestendigs uf erden. Ob aber herr Johanns Wernher seinem brueder, herr Gottfridt Wernher, den halben thail am schloß geschenkt, wie das herr Gottfridt Wernher fürgeben, des hat man kein gewissen grundt erfaren megen.


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Wie herr Johanns Wernher freiherr zue Zimbern das stetlin Antianzimber, sampt den dörfern Villingen und Dalhausen, auch ander güeter der stat Rotweil zue großem nachteil seiner nachkommen hingeben und verkauft hat.

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Anno 1514 hat herr Johanns Wernher der statt Rotweil Antianzimbern das dorf, so vor jaren ain stettlin gewest, sampt Dalhausen und Villingen den dörfern ohne [451] alle vorgehende nott umb ain spott und weit under dem dimidio justi pretii zu kaufen geben, fürnemlich auser der

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ursach, wie obgehört, das der alt herr Gottfridt freiherr zu Zimbern seinem bastartsone Hainrichen das schloß Zimbern, darvon dann dise freiherren iren namen hetten, sampt seiner zugehörde vermacht und auch ingeraumpt. Iedoch hett der alt herr seinen dreien jungen vettern samenthaft oder sonders

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ein losung darauf vorbehalten, welche losung herr Wilhelm Wernher, der jungest under denen dreien gebrüedern, thette, das im auch die andern zwen, herr Johanns Wernher und herr Gottfridt Wernher[1], vergunten, mit der beschaidenhait, das er solch schloß sein lebenlang und nit lenger inhaben,

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sonst als mit anderm seim guet handlen mege; er solt auch solch schloß in bewlichen ehren haben und darin seinen brüedern öffnung zu iren gescheftern vergonnen, das auch ohne ir wissen und willen nit versetzen oder verkaufen. * [1224] Es sein vor jaren die graffen von Helfenstain[2]

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auch umb ir edle und nutzliche grafschaft komen, die haben sie der stat Ulm zu kaufen geben; ist verthon und ver-


  1. Gottfridt Wernher] hs. Gottfridt Wernhern.
  2. Helfenstain] s. Kerler, Geschichte der Grafen von Helfenstein s. 81 ff. und Urkunden s. 23 ff.
Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band II. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 276. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_2_276.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)