Seite:De Zimmerische Chronik 2 271.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

widerumb in freuntschaft zu verdienen und, wo die gelegenhait, sich als die dankbaren zu erzaigen. Solcher irrung sein sie beider seits uf graf Heinrichen von Lupfen und Josen von Reischach zu Ach kommen. Die haben sie

5

beschriben und nach eingenomenem bericht, auch vilbeschehnem reden und widerreden letzstlich also verglichen, das die baide gebrüeder von Clingenberg von irer anforderung der erbschaft abgestanden, dargegen herr Johann Wernher und herr Gottfridt Wernher inen, von Clingenberg, für ire

10

dienst sollten an barem also zustellen und geben zwaihundert guldin reinisch und ain pferdt nach erkanntnus der dedingsherren, und damit sollten baide theil irer zusprüch und anforderungen allerdings gericht, auch hinfüro wider guet fraindt und nachpaurn sein. Der vertrag ist ufgericht worden

15

uf unser lieben Frawen abent zu liechtmess, im jhar Christi 1512. Und in kürze hernach, als herr Johanns Wernher von etlichen seinen nechsten verwandten vil ufsatz und untrewer pratiken erfaren, ist er dardurch verursacht, sich noch desselbigen jhars umb Esto michi mit vorbemeltem herrn

20

Albrechten von Clingenberg, rittern, in ain verainigung einzulassen, nemlich, welcher sie wider recht oder den ufgerichten landtfriden angreife oder beschedige, des alsdann ainer dem andern zuziehen und in des andern schlössern, stetten und flecken öffnung und enthalt suchen mege. Gleich selbigs

25

jhars, umb Martini, hat sich herr Johanns Wernher mit der gesellschaft s. Jörgen schilts im Hegöw auch verainiget und mit grave Hainrichen von Lupfen, als hauptman der gesellschaft, und den zwaien seinen zugeordneten räthen, nemlich herr Hannsen von Landaw, ritter, und Caspar von

30

Clingenberg, für sich und seine underthonnen verpunden. Damit aber die freiherrschaft Zimbern vor Waldt, zugleich wie die herrschaft Mösskirch, gepürlichen schutz und schürm hett, haben sich die drei geprüeder ungefärlich in monats frist nach ufrichtung iezgehörter büntnus in ein burgrecht und

35

verstandt mit der statt Rotweil begeben, nach usweisung [448] der ufgerichten schürmbrief. Hergegen haben sie uf ansuchen deren von Rotweil ohne alle vorgehende not oder ehafte ursach für sich und ire erben bewilliget, ob sach, das sie, die geprüeder, oder auch ire erben ainige güeter in der

40

herrschaft vor Waldt, es were an schlössen, stetten oder dörfern, verkaufen oder verpfendten wellten, ußerhalb deren, so ires geschlechts, manspersonnen, das sie alsdann der statt


Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band II. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 271. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_2_271.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)