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und wenig darbei außricht. In seiner widerrais außer Hispanien hat er den weg durch Frankreich genomen. Was groser ehr im und seim gemahl von künig Francisco begegnet, das bedörft ains sondern tractats. Zu Paris ist er

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etliche tag am podagra krank gelegen, da hat in[1] herzog Christof von Würtemberg, der dozumal am französischen hof war, mehrmals in seiner krankhait besucht. Einsmals ist der pfalzgrave under andern propositen deren deutschen obristen zu redt worden und erzellt, was kriegsvolk, sampt

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iren fürgesetzten, dem künig Francisco zuzogen und was fürnemer von Frankreich wegen zu grundt gangen und vom künig mit gelt bestochen worden, deren ainstails haimlich, ainstails offenlich sich wider das haus Burgundt hetten prauchen lassen. Under denselbigen heimlichen deutschen

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Franzosen er diesen graf Felixen von Werdenberg und graf Eitelfriderichen von Zollern, so zu Pavia umkommen, auch genempt und dabei vermeldet, das er der ursach halb bei kaiser Carolo insonderhait angeben und darumb vil mehr, dann graf Endresen von Sonnenberg halben, sei, wie

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oblaut, gestrafft worden, welches ich doch nihe glaubt, auch noch nit glauben kan; dann alle gelegenhait angesehen, so ist graf Felix kain solcher praticant nihe gewest, auch solchen sinn nie gehapt, sein herren, under dem er seßhaft und alle seine güeter gelegen, dermaßen zu veruntrewen

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oder in ain solliche weitleufigkait und gewisse gefahr sich einzulassen; hats auch nit bedörft, dann er grose und nutzliche herrschaften gehapt, darvon er sein stat wol halten künden. Er hat, als sich wol beschaint, nit ain gnedigen kaiser gehapt; villeucht mag neben anderm auch die ursach

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gewesen sein, das er den haufen kriegsvolk, so er außer Ir Majestat bevelch für Florenz gefüert, in allem kriegsgewerb ohne erlaubt verlassen, das regiment seim obristen übergeben und also den nechsten in Teutschlandt geen Sigmaringen mit wenig dienern geraist ist, welches dann seine

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missgonner und widerwertigen dohin bedeutet, als ob das allain von wegen seins herrn vatters brueder, graf Hugon von Werdenbergs, dochter Leonorae, die solcher ursach halb vorhin von irem eheman zu Ebingen, Hannsen Schotten, geschaiden worden, beschehen seie. Es ist dieser from

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grafe zu berewen, das er mit dieser schandtlichen, flaisch-


  1. in] hs. im.
Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band II. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 266. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_2_266.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)