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großen ehren und rhum, auch nutz und rhueen megen widerfaren. Aber im seie, wie im welle, so ist doch von schenk Eberharten zu loben nit, das er seinem nechsten vettern und agnaten, schenk Erasmusen, von dem er sovil

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guets ererbt und bekomen, noch nie kain grabstain, uf dem die zeit, tag und jhar seines absterbens gemerkt, zu Schonaw uf seiner begreptnus machen lassen, welcher doch gleichwol in der memoria [430] oder gedechtnus des allmechtigen und aller auserwellten ruhet, und aber an seine

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söne, die doch sonst von Gott mit höchstem verstand und sonder gnaden begapt, das die ain solchs, von irem herren vatter übersehen, gleichsfals hingeen lassen, gleichwol ain solches das erst und fürnemest begern von beiden seinen döchtermänern an schenk Eberharten in allen iren

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vorderungen und ansprachen gewesen sein sollt. Aber mentschen sein wir, die bleiben wir auch. Und dieweil ich ain linia der schenken von Erbach biß zu dero abgang gemeldet, so will ich auch die ander linia, von abgang der andern anzurechnen, biß uf unser

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zeit zu continuiern. Es hat vilbemelter schenk Eberhart bei kaiser Carolo dem fünften den gravennamen anno 1531 erlangt, und als derhalben seine herrschaften und güeter, welche doch merthails lehen von der churfürstlichen Pfalz sein, dem reich zu lehen angebotten, ist er in merclich

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ungnad bei pfalzgraf Ludwigen, dem churfürsten, kommen. Es ist aber doch bei der kaiserlichen Majestät, auch dem churfürsten solchs widerumb gestillt worden. Er ist anno 153[9][1] zu [Fürstenau] gestorben und zu [Michelstadt] begraben worden. Von seiner gemahl, fraw Maria grevin von

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Werthaim, hat er drei söne und ain dochter, [Margaretha][2] genant, bekomen. Die dochter hat [er][3] graf Philipsen von Reinegk, dem letzsten seins stammens und namens, vermehlt. Die hat er irer fürbindigen schöne halb, das er under zwei und zwainzigen grefin und freienen die wahl

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gehapt, genomen; wiewol die kain kündt nie bei ime gehapt, und ist also das uralt geschlecht mit ime abgestorben, wie dann uf disem erdtboden nichs wirigs oder bestendigs. Seine drei söne sein diser zeit bei der churfürstlichen Pfalz in


  1. 153[9] die lücken der hs. und zwar 9, Fürstenau, Michelstadt, wurden ergänzt nach Simon a. a. o. s. 379.
  2. Margaretha] die lücke der hs. ergänzt nach Simon a. a. o. s. 378.
  3. er] fehlt in der hs.
Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band II. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 232. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_2_232.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)