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theil zu endtlicher vergleichung, nemlichen, das schenk Eberkart beiden seinen mommen, schenkinen von Erpach, für die ansprach der 1500 gulden an parem geben solte 1200 guldin, dargegen soll schenk Eberharten bleiben das

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erpachisch haus zu Haidelberg; mer sollte schenk Eberhart das silbergeschier, so hünder ain rath zu Hailpronn erlegt, seinen momen zustellen und verfolgen lassen, mit andern articeln mehr, in dem vertrag begriffen; und damit sollten alle und iede ire irrungen und stritt ufgehept und verglichen

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sein, auch hinfüro freundtlich lieb schweger und freundt sein und bleiben; actum circa Oculi anno 1521. Solchem vertrag ist schenk Eberhart nachkomen, dann er die 1200 gulden an barem erlegt, auch gleich selbigs jars nach pfingsten Philipsen von Schweinsberg und Hannsen Förster, keller zu

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Freienstain, geen Hailpronnen gefertiget; die haben herr Johannsen Wernhers von Zimbern, auch graf Jörgen von Lupfen gesanten das hünderlegt und spennig silbergeschier gegen gepürlicher quitung überliffert, welche das iren herrn principaln gebracht. Daran ist weder staub noch flug mehr[1]

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vorhanden. Und hiemitt sein die erbachischischen handlungen allerdings zu gleich den bickenbachischen vertragen gewesen. Es hat bemelts schenk Eberharts söne ainer, graf Valentin, mit mir deren alten spenn halber vor jharen in Frankreich vile rede gehalten, vermaint ie, waverr die

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baid, schenk Eberhart, sein herr vatter, und herr Johanns Wernher, ainandern recht versteen oder gemainen hetten wellen, hett es kains solchen uncostens, auch kainer solchen rechtvertigungen bedurft; dann, seitmals die strittigen güeter baiden iren momen, schenk Erasmusen selligen döchtern,

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so gar ferr und weit entlegen, sollten dieselbigen niemandts pillicher, dann dem geschlecht Erpach vor andern gegunnet[2] sein worden; es wurden auch dieselbigen seins erachtens vil höcher und mehrers bezalt sein worden, zudem aller uncosten, so also vilfeltigclichen uf die tagsatzungen und

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rechtvertigungen geloffen, vermitten were bliben. Das war fürwar weislichen und wol betrachtet; dann so das von baiden herren, sampt graf Christoffen von Werdenberg als vormünder von anfangs also betrachtet und nachgesetzt worden und das schenk Eberhart die überschwenglich

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untrew und unglauben vermiten, es baiden geschlechtern zu


  1. mehr] hs. mehr mer.
  2. gegunnet] hs. gegumet.
Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band II. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 231. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_2_231.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)