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aller gepür ufrichten und die dem obman zustellen solle. Darauf hat er sein keller zu Freienstain, Hannsen Förster, das stritig silbergeschier hünder ain rath zu Hailpronnen erlegen lassen, aber die verschreibung umb die 1500 gulden

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hat nit wellen ufgericht, vil weniger graf Hannsen von Montfort, als dem obman, überantwurt werden. Also ist anno 1517 hierin nichs weiters gehandlet worden, dann schenk Eberhart über [428] alles, so im der abschiedt zu Ravenspurg uferlegt, die sachen in ain verzug richten thette, und

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als er aber sonst weiter kein außflucht finden, recusiert er den fromen, alten graf Hannsen von Montfort, mit beger ains andern obmans in dieser sachen. Darum erpott er sich, mit herren Johannsen Wernhern sich zu vergleichen. Es geschahe aber allain außer der ursach, damit er ain

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aufzug oder verhünderung machen konte, dann er sich selbs wol zu erinnern, so er mit seiner ansprachen weiter fürkommen, wenig gewins haben wurd. Zu dem hette schenk Erasmus von Erpach noch ain schwester in ledigem standt, fröle Magdalena, verlassen; dieselbig hett irem brueder alle

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ir vätterlich und müetterlich erb, gegen ainem leibgeding übergeben, zugestellt. Das war nur ir etliche jhar geraicht worden, als aber schenk Eberhart sich seiner vermainten anforderungen wider seine mumen anmast, wolt er derselbigen das leibgeding, unangesehen das er sein vetter, schenk

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Erasmusen, geerbt, nit mer raichen, sonder wolt solche ußgab uf gedachte seine mumen richten, derhalben das guet fröle, so domals zu Wormbs seßhaft, uß erhaischender not dahin trungen wardt, schenk Eberharten an der chammer umb ir järlich verschriben leipgeding fürzunemen. Aber der

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allmechtig, der aim ieden sein zill ufsetzt, der schied den krieg, dann gemelt frölin in aller rechvertigung zu Wormbs 15[10][1] mit todt vergienge. Damit hett schenk Eberhart schon bezallt und war im aber ain betzlin (also hett er ein sprüchwort) in ain aug gefallen.

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Es waren aber weder herr Johanns Wernher von Zimbern, noch auch graf Jörg von Lupfen von irer gemahl wegen von schenk Eberharten bezalt, derhalben uf lange berathschlagung letzstlich der weg funden ward, das herr Johanns Wernher schenk Eberharten von wegen seiner

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gemahl und seiner geschweihen von Lupfen mit rotweilischem


  1. 15[10] die minderzahl ergänzt nach Simon a. a. o. stammtafel I.
Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band II. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 229. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_2_229.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)