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stands der 6000 gulden nach langem entricht und bezallt sein worden. Alles interesse, so sich über die 2000 gulden erliefe, sampt costen und scheden, das sich dem wol vergleichen möcht, muesten sie fallen lassen und fro sein, das

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inen dennest das mechte werden. Aber es geet also, welcher den fürsten in die handt kompt, der kan selten ungerupft darvon entrinnen; was [426] sie für lender innemen, die behalten sie. Das ist bei dem fürstenthumb Hessen vilfeltigclichen beschehen; also haben die landtgraven von

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Hessen die fürstlichen und mechtigen grafschatz Catzenelenbogen sampt iren zugehörden mit gewalt an sich zogen, dieselbigen auch behalten und den graven von Nassow, so die ererbt und denen die vor menigclichem zugehört, das zusehen gelassen, biß zu letzsten die graven in ein vertrag

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sich haben müeßen begeben und gelt für ir ansprach und gerechtigkait nemen. An sollichem der merertheil den gueten grafen uf die rechtvertigung und andere uncösten sovil jar gelofen, das inen, gleichfals graf Georgen und herr Johanns Wernher auch beschehen, der weniger theil bliben.

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In disem capitel werden erzellt die erpachischen spenn mit schenk Eberharten und wie die erst nach langem uf dem reichstag zu Wormbs in der güete sein hingelegt und vertragen worden.

In nechstem capitel hab ich gemeldet, welchermaßen

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die ansprachen beider schenkin von Erpach, schenk Erasmusen döchtern, die sie an Bickenbach gehapt, mit dem fürstenthumb Hessen verglichen und ir endtschaft erraicht haben. So will nun von nöten sein, was mit schenk Eberharten von Erpach, irem oheim, von wegen ires vätterlichen

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erbs gehandelt worden, auch in ainer somma zu beschreiben. Und ist zu wissen, als schenk Eberhart ein capitulation oder verzetlung (also geben im die acta ain namen) mit graf Christofen von Werdenberg, domals der jungen frölin von Erpach formünder und nechster verwandter, uf aim tag zu

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Neckersulm angenomen und zugeschriben, in dero fürnemlich begriffen, das schenk Eberhart beide fröle irer fraw muetter in ainer benannten zeit überliffern, auch inen 1500 gulden für alle vahrende haab, sampt etlichem silbergeschier zustellen sollte, so wolt er doch hernach solcher bewilligten


Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band II. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 226. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_2_226.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)