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Diß capitel sagt von Hainrich Zimberern, weilunt herren Gotfridts freiherrn von Zimbern ledigen bastardtsone, wie er seine güeter verthon und in großer armut gestorben.
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Hainrich Zimberer hat nach absterben des alten herren Gottfridts freiherren zu Zimbern, den er mit seinen handlungen, wie obgehört, zum todt gefürdert, nit vil glicks [400] oder falls gehabt. Er hat anfengclichs etlicher ansprachen an herrn Johannsen Wernhern und herrn Gottfriden

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Wernhern sich angemast, darumb baid gebrüeder für die von Rottweil sich erpotten. Dieselbigen haben auch uf baider thailn begern sich der handlung angenomen und darauf fünf, so die partheien verhören und den spann güetlich oder rechtlich solten aussprechen, verordnet, mit namen: iren

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burgermaistern, Hainrichen Freiburgern, den schulthaißen Augustin Egen, Bartholome Rüegern, maister Hannsen Meckern und Ludwig Kiderern; und nachdem sie Hainrich Zimberers anforderungen, auch baider freiherren von Zimbern antwurt, red und widerred gnugsamlich verhört, haben

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sie umb all irrige und spennige artikl ain ausspruch gethon, namlichen soll bemeltem Hainrichen sein lebenlang zwainzig malter vesen und zehen maltern habern in leibgedings weis ab der herrschaft vor Waldt jerlichen verfolgen; zu dem soll und mag er sein lebenlang das schloß Antian- oder

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Herrenzimbern mit acker und wisen, darzu gehörig und im begriff bestimbt, inhaben und nießen, und nach seinem absterben sollen oder megen bemelte freiherren oder ire erben Hainrichs erben achthundert guldin für den bawschilling und alle ansprach desshalben geben; alsdann sollen dieselben

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vorbemelts schloß und derselb zugehördt abtretten und sollichs füro der herrschaft Zimbern volgen lassen. Zum andern, so Hainrich Zimberer die vogtei Hülzingen und in der Höre versehen wellte, wie im dann dieselbig verwaltung verschriben, soll er jerlichs darvon rechnung thon und meg sein

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lebenlang darbei bleiben. Zum dritten soll Hainrichen und seinen ehlichen leibserben, mannspersonnen, der under hof zu Mösskirch sambt den garten, darzu gehörig, sein und bleiben. Zum vierten soll Hainrich obgedachten freiherren all brief, rödel, register und urbüecher umb zins, zehenden

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und aigen leut, auch umb all anders, so baidt herrschaften an mechte langen, zustellen und überantwurten; dargegen

Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band II. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 179. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_2_179.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)