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baiden frölin, so zugegen, gelassen; hat er under denen die eltern, frölin Catharina, erwellt. Derhalben dann diz heirats halb mit fröle Catharina von Erbach ain tag nach[1] Pfullendorf fürgenomen; ist beschehen uf Catharine anno 1509.

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Daselbst sein als gemaine freundt, der landtcomenthur von Alschausen und schenk Christof von Limpurg, erschinen. Die haben zwischen graven Hannsen Christoffen und Felixen von Werdenberg, gebrüeder, auch herrn Johannsen Wernhern, so all zugegen gewesen, gehandelt, namlich das

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bemelter von Werdenberg schwester dochter, fröle Cathrina, ime, herren Johannsen Wernhern, solle vermehelt werden. Gleich nach solchem gehaltnen tag zu Pfullendorf hat herr Johanns Wernher graf Ludwigen von Leonstain ge[394]schriben, mit anzaig, welchermaßen er durch den

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landtcomenthur von Alschausen und ander seine herrn und freundt geen Pfullendorf beschriben, daselbst sie im fröle Katharinen, geborn schenkin und freiin von Erbach, vermehelt, in ansehung, damit zwischen seinen oheimen von Werdenberg, seinen gebrüedern und im, seitmals sie zu allen thailen

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ainandern wol gesessen, freundtschaft, gueter will und nachpurschaft widerumb ernewert, gemert und bestendig gehalten werd, die in auch derhalben darzu vermügt und bewegt, sollichen heirat anzunemen und darein zu verwilligen, mit angehengktem begern, seitmals er sollich seiner freundtschaft

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fürnemen erst bei wenig tagen gründtlichen bericht empfangen, ime sollich aufhalten, das dann außer kainen geferden beschehen, kainer argen, sonder gueten mainung und im bösten annemen und versteen. Als diz schreiben grave Ludwigen zukomen, hat er der handlung groß verdruß

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empfangen, wiewol er als ain vernünftiger[2] graff nit sonders dergleichen gethon. Und demnach die heiratsabrede zwischen herrn Johannsen Wernhern und fröle Cathrina umb weihennächten anno 1509, wie vorgehört, beschehen, so ist gleich des andern nachvolgenden jhars, anno 1510, umb Johannis

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Baptiste, hernach die hochzeit zu Mösskirch gehalten worden. Des andern jhars hernach, anno 1511, haben herrn Johannsen Wernhers gemahel und ir schwester, fröle Anna, vor landtgericht zu Stockach, wie gebreuchlich, verzig gethon; ire vögt sein gewest, nemlich frawen Catharinen von Zimbern

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vogt graff Hainrich von Lupfen, sodann fröle Anna vogt


  1. tag nach] hs. tag des.
  2. vernünftiger] hs. vernunfter.
Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band II. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 147. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_2_147.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)