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Sonnen[350]berg von der Scheer auß zukommen, darin bemelter grave Endres ine sampt denen vom adel allen, so er dozumal noch bei ime zu Messkirch gehapt, zu der Scheer auf ain benennten tag zu kommen, geladen. Uf söllichs

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ist herr Johans Wörnher mit seinen edelleuten und dan den raisigen ains tails, doch ob den anderthalb hundert pferdten, zu der Scheer geriten, und als sie daselbst zu morgen gessen, alda sie dann treffenlichen wol tractiert und gehalten, dann grave Endres ain besonder gros wolgefallen darab

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gehabt und darinen, wiewol er sonst ganz gnaw gewest, idoch denen von Werdenberg zuwider und zu leidt kain costen sich bedauren lassen, ist herr Johanns Wörnher sampt denen vom adel und sinem gesind wider auf den aubendt neben Sigmeringen der stat auf Messkirch zue geritten. Nu sein

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dozumal die von Werdenberg, nemlich grave Haugo, grave Hanns und grave Christof, zu Sigmeringen gewest; die haben solchs erfaren und sie im fürreiten wol gesehen, wiewol inen sollichs ain claine freud gewest, dann sie dozumal nit darvor sein, vil weniger sich, demnach ir gemiet, beweisen

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künden. [A286b] Nu hat herr Johanns Wörnher gleich hernach Lorenzen Münzern von Sünchingen, obervogt der herrschaft Zimbern vor Wald, geen Messkirch erfordert, also das er baide herrschaften zu gleich verwalten. Es sein aber der

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mererthail vom adel und namhaftigsten kriegsleut nit gleich, nachdem die huldigung beschehen, von Messkirch verruckt, sonder in ansehung das täglichs ain geschrai ausgieng, der römisch künig wurde sie aus anstiften und anhalten deren von Werdenberg widerumb von der herrschaft Messkirch

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abtreiben, bei ainem halben jar und ainstails lenger alda beliben, als nemlich die Stumpfen, die Speeten und andere etc. Die haben nu mererthails mit herrn Johannsen Wörnhern sich verbunden, leib und gut zu im zu setzen, damit sie in und seine geschwistergit bei der herschaft Messkirch, darzu

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sie im getrewlichen geholfen, erhalten und, sovil inen möglich, darbei handthaben mögten, in somma, sie haben sich wider die von Werdenberg und menigclichem one die künigclichen Majestat und das hailig reich verbunden, also das Wildenstain iren aller offen hus sein solte. Auf solch schlos

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haben sie gemainlich Ludwigen von Stetten, der gar ain reuterisch mann ist gewest, zu aim vogt geordnet, sollichs inzuhaben und zu verwalten, dem sie auch solch schlos ein-

Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band II. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 77. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_2_077.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)