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von Werdenberg Messkirch in allwege dannost, allermaßen wie vor, beliben. Darneben welle Ir Majestat mandatta allenthalben in das reich, dessgleichen an punt zu Schwaben, an die herrschaft Würtenberg, an alle reichsstet, auch an

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die amptleut des [A263a] haws Österreichs ausgeen lassen und gepieten, die von Werdenberg wider Zimbern und menigclich in Irer Majestat nammen zu schützen und zue handthaben, damit ihe denen von Zimbern nichts wider sie gestatet. Oberndorf solle es, wie obgehört, beleiben, doch

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das in dem vertrag begriffen, denen von Werdenberg sei Oberndorf nit mit recht, sonder mit gwalt entzogen und entwert worden. Zudem haben die von Zimbern etliche güetere und gülten zu Oberndorf erkauft, die nit in die pfantschaft gehören, umb dieselben soll die künigclich

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Majestat sie vernügen. Uf sollich fürhalten des churfürstens hat herr Wörnher nit wenig, als wol zu gedenken, beschwerd empfangen, dann gemainen reichsstenden und im, wie obgehört, auf vergangnem reichstage zu Freiburg vill zugesagt worden, welches aber

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alles vergessen und in ain andere mainung verwendt. Derhalben er den churfürsten underthenigclichen, ime hierinnen zu raten, ansuchte, dann er, auch seine gebrüeder ihe nit des willens, Messkirch sich zu verzihen oder zu verkaufen. Der könig möchte sie wol gar vertreiben; er were aber der

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underthenigisten hoffnung, die künigclich Majestat wurde sie als arme, unverschuldte freiherrn des reichs gnedigist nochmals bedenken und sie zu dem iren kommen lassen. Darauf hat im erzbischof Berchtoldt ain suplication an ine zu stellen geraten, darin er sein mainung anzaigen solt; solche

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welte er der künigclichen Majestat zuschicken und, was im für antwurt hierauf begegnet, welt er in wider berichten. Herr Wörnher volgt dem rath [A263b] und stelte an den churfürsten ain suplication, darin er nochmals pat, bei der künigclichen Majestat ain bewilligung [325] in den vertrag,

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durch baid graven von Zollern und Fürstenberg abgeredt, zu erlangen, mit erzellung sein, auch siner geschwistergit armut, unschuld und der dienst seiner vorfarn, dem reich und dem haus Österich bewisen. Solche suplication überantwurt er dem churfürsten. Der übersendet sie fürter der

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künigclichen Majestat, gab darneben herrn Wörnhern den abschid. So bald im hierauf widerumb antwurt zuekeme, welt er in die wissen lassen. Her Wörnher, als er den ab-

Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band II. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 25. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_2_025.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)