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wellen sie Ir Majestat 1200 guldin geben, doch das sollich gelt aus den pfandtschilling geschlagen werde. Zum vierten wellen sie Ir Majestat 1000 guldin also par geben; doch alles, soverr Ir Majestat den vertrag, so auß derselben

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bevelch abgeredt, ratificir und aufrichten lasse. Disses sein in ainer summa die mittel, deren herr Wernher sich ange[322]potten. Nun haben die obgenannten commissarii herren Wernhers erpieten der königclichen Majestat fürbracht. Die hat aber herrn Wernhern ain antwurt zu geben ain bedacht

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genomen, und als sich die antwurt verzogen, darauf dann herr Wernher lang gewartet, hat er manig mitl und weg gesucht, die zu bekommen, hat aber die nit megen erlangen. Es hat der könig iezundt den, dann ain andern auszug gefunden und fürgewendt, dardurch herr Wernher in großen

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uncosten gefüert; dann also war es von denen von Werdenberg angesehen, das herr Wernher und seine brüeder aus armuet nit sollten vermegen, der handlung ain endtschaft zu gewarten, sonder das sie es obangezaigter ursach halber müesten ansteen und ersitzen lassen, oder die herrschaft

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Mösskirch verkaufen. Zudem, dieweil außbrach, der könig wurde in kürze von dannen verrucken, zu besorgen, die sachen mechten sich noch lang verweilen, do fand herr Wernher an rath, er sollte die reichsstende wie vor ansuchen, nochmals bei der königclichen Majestat umb ain gnedigeste

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antwurt seinet halben anzuhalten. Das thett herr Wernher und vergriff sein mainung in ain suplication. Die wardt nun durch den erzbischof von Menz in des reichs rath übergeben, derhalben die reichsstende den könig abermals, in den vertrag, aus Ir Majestat bevelch abgeredt, zu willigen, pittlichen

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angelangt. Do hat Ir Majestat inen geantwurt, sie hab der großen gescheft halb darin nit handlen könden, welle aber den handel annemen und dess eingedenk sein, und die von Zimbern sollen der stende fürpitt genießen. Uf sollichs hat sich die sach verzogen, bis Ir Majestat wegfertig und

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hinweg wolt; haben die reichsstende gemainlich abermals den römischen könig, denen jungen, armen geschwistergiten, freiherren und frölin von Zimbern, gnedigeste antwurt vermeg Irer Majestat vorigs gnedigsts erpietens gedeihen und widerfaren zu lassen, gepetten. Darauf Ir Majestat geantwurt, sie

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welle inen, denen reichsstenden, die antwurt geen Freiburg schicken, und das die von Zimbern befunden sollen, der

Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band II. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 20. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_2_020.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)