Seite:De Zimmerische Chronik 2 017.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

friderrichen von Zollern und andern räthen, sie sollten herrn Wörnhern beschreiben. Das beschach; dann es beschrib in grave Eitelfriderrich aus bevelch des königs, er sollte in vierzehen tagen nach Johanns anno 1498 zu Freiburg

5

erscheinen. Und als herr Wernher auf bemelte zeit mit seinem beistand zu Freiburg erschinen und sich der königclichen Majestat ansagen lassen, hat Ir Majestat die handlung den stenden des reichs daselbst zu erörtern bevolchen, mit dem anhang, Ir Majestat welle hierin ohne sie nichts endlichs

10

handlen oder schließen. Als solchs herr Wernher durch etlich seiner herrn und freundt verstendiget, hat er sich zu dem churfürsten von Menz, erzbischof Berchtoldten, verfüegt und dem under anderm angezaigt, das er des willens, sein notturft von sein und seiner geschwistergiten wegen vor

15

denen reichsstenden selbs zu reden, welches im aber der churfürst aus ursachen widerrathen, mit anzaigen, er solle sein mainung geschriftlichen fassen und im die übergeben, welle er die hienach denen stenden fürhalten. Solchem gehaiß und gnedigem rath hat herr Wernher gelept und

20

gedachtem churfürsten ain geschrift überantwurt, darin fürnemlich er das einnemen Oberndorf entschuldiget, mit anzaigen ains schreibens, so derhalben von der königclichen Majestat vor jharen an grave Eberharten von Würtemberg außgangen; es seie auch sollichs von ime der königclichen

25

Majestat zu verachtung nit beschehen, sonder hab sich uß großer armuet zu dem seinen genehert, auch das mit Gottes hilf wider erobert; mit weiter außfierung, wie grave Eitelfriderrich von Zollern und grave Wolf von Fürstenberg ain vertrag zwischen im und denen von Werdenberg abgeredt,

30

alles aus gehaiß und sonderm bevelch der königclichen Majestat. [320] Hierauf lange an sie, die reichsstende, sein underthenigs und freuntlichs pitt, sie wellen ansehen und zu herzen fassen sein, auch seiner geschwistergit jugendt, unschuldt und zehenjärige erlittne große armuet, dessgleichen

35

die getrewen, willige dienst, so seine vorfarn dem hailigen reich, auch dem haus Österreich bewisen, die ir pluet vergossen, auch ir leib und güeter freiwilligclich dargestreckt, welches er und seine gebrüeder ze thuon sich auch erpieten, und die königclichen Majestat dahin vermegen, in den

40

vertrag, durch baide obgenannten graven von Zollern und Fürstenberg abgeredt, allergnedigest zu verwilligen. Sollichs ist summarie der inhalt der suplication gewest. Die hat

Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band II. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 17. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_2_017.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)