Seite:De Zimmerische Chronik 2 016.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

bleibe Oberndorf mit seiner zugehörde und die 2000 guldin, so die von Werdenberg weilundt der kaiserlichen Majestat Oberndorf halben gegeben, sollten nachgelassen werden; dessgleichen sollten denen von Zimbern beleiben ainhundert

5

und zwainzig guldin järlicher gilt auf der statt Überlingen; auch wellen die von Werdenberg dreihundert guldin zins, darumb die von Zimbern verschriben, hauptguet und zins, auf sich nemen zu bezallen; darzu wellen sie denen von Zimbern sechs tausendt guldin par geben oder die verzinsen,

10

doch in allweg inen die losung mit 1000 guldin hauptguets abzulesen vorbehalten. Dargegen aber soll denen von Werdenberg beleiben und in ewigkait zusteen die herrschaft Mösskirch mit allen iren und ieden zugehörden und nutzungen, sampt der vogtei über Sauldorf, Rod und Alberweiler,

15

auch der pfandtschaft Guetenstain und des vogtrechts der kirchen zu Mengen, dessgleichen aller gaistlichen und weltlichen lehenschaft, aller oberkait und alles, so die von Zimbern ererbt, erkauft, verpfendt und bißanher ingehabt, hergebracht und genossen, darzu die weingült vom

20

zehenden zu Überlingen und den weingarten zu Süpplingen, genannt der Stoll, auch dem vierten thail der nidern gericht [319] in dem dorf zu Rast[1], sampt allem forst, wildtpennen und jagen: an solchem allem sollen die von Zimbern und ire erben zu ewigen zeiten kain vorderung, gerechtigkait

25

noch ansprach nit haben, noch gewinnen, mit oder ohne recht, in kain weise oder wege. Dises ist in ainer summa gewest der inhalt des fürschlags, so der könig herr Wernhern zu Ulm aus anbringen deren von Werdenberg fürhalten lassen. Es hat aber herr Wernher solchen fürschlag kainswegs

30

annemen künden, und als er domals kain andern beschaid oder antwurt bekommen, ist er von Ulm wider geen hove zu herzog Eberharten von Würtemberg geritten. In wenig zeit hernach ist der könig Maximilian zu Rottenburg am Negker ankommen; do haben etlich fürsten den könig

35

bericht, welchermaßen Ir Majestat herrn Wernhern in die acht gethon, und sovil erlangt, das Ir Majestat solche acht suspendiert und biß zu außgang des reichstags zu Freiburg erstreckt, vermeg aines sonderlichen mandats, desshalben an herrn Wernhern außgangen. Als nun hernach der könig

40

zu Freiburg ankommen, bevalch Ir[2] Majestat grave Eitel-


  1. Rast] s. schluß des capitels, s. 22.
  2. bevalch Ir] hs. bevalch er Ir.
Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band II. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 16. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_2_016.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)