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Die zimmerische chronik, das darf der unterzeichnete wohl sagen, hat seit ihrer veröffentlichung einen zahlreichen kreis warmer freunde und die ungetheilteste anerkennung ihres hohen wissenschaftlichen werthes gefunden, denn »vom frischen hauche volksthümlicher überlieferung berührt«, wie Uhland sich ausdrückt, hat dieses im 16. jahrhundert entstandene chronikwerk »den besondern vorzug, daß es nicht nur für den historiker im engern sinne des wortes von wichtigkeit ist, sonder auch für verschiedene andere beziehungen zur reichsten schatzkammer wird. Die culturgeschichte in ihren mannigfachen verzweigungen, so namentlich rechtsgeschichte und rechtsgebräuche, sage und volksmythologie sowie sprache, und hier wieder in besonderer fülle das sprichwort finden in ihm einen ungewöhnlich ergiebigen schacht« (Felix Liebrecht, Göttingische gelehrte Anzeigen 1869, s. 1299). »An das gerüste einer geschichte derer von Zimmern reiht sich eine darstellung der gleichzeitigen ereignisse, eine lebendige schilderung von personen und örtlichkeiten, geschichten anderer vornehmer geschlechter, aufzeichnungen über sitten und gewohnheiten, sagen, sprichwörter, lieder, gebräuche, volkswirthschaftliche, rechtliche und sonstige culturzustände, und zwar das alles in solcher fülle, daß ich in der that kein buch aus dem 16. jahrhundert kenne, welches so reich ist an interessanten einzelheiten, namentlich von culturhistorischem werthe« (Karl Braun, Während des Kriegs, 1871, s. 242). »Dabei sind alle die kleinen züge, welche in die erzählung der zimmerischen familiengeschichte eingeflochten werden, der art, daß sie die lectüre fesselnd, höchst anmuthig und ergötzlich machen« (Zarncke’s Centralblatt 1869, s. 1446), und dies in einem grade, daß, wie Gervinus (Geschichte der deutschen Dichtung, 5. Aufl. II, s. 532) sich ausspricht, »seit veröffentlichung dieser chronik die lachlust jenes zeitalters neue lebensvolle illustrationen erhalten hat, indem sie in absichtlicher systematik in den frühern partien vorzugsweise alte

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Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band I. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite VI. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_1_A06.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)