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bei Rhein ain doctor und Lorenzen Münzern von Sünchingen als anwalde mit bevelch und instruction abgefertiget. Dozumal hat die künigclich Majestat mit denselben weiters nichts handlen lassen, dann das sie, die anwäldte, in

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obermelts graf Hugons von Werdenberg fürschlag bewilligen, wölte alsdann Ir Majestat die partheien vertragen. Sollichs haben die zimberische anwäldt nit annemen, sonder sein von der künigclichen Majestat ongeschafft widerumb abgeschaiden. Noch haben die von Werdenberg die sach also unvertragen

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nit mügen ersitzen lassen, sonder für und für umb ain vertrag, doch damit inen die herrschaft Messkirch mit aller zugehörde belibe, angehalten, derhalben die künigclich Majestat anno vierzehenhundert sechsundneünzige, als der reichstage zu Lindaw gewest, auf ir, deren von Werdenberg,

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begern, baiden partheien ain tag geen Lindaw auf Michaelis vor erzbischof Berchtolden von Menz und die verordneten reichsrät angesetzt. Auf bemeltem tag sein Lorenz Münzer von Sünchingen und Hanns Schilling [302] von Wildegk zu Lindaw als zimbrische anwälde erschinen. Do haben

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obermelter churfürst von Menz, auch andere des reichs verordnete räth weiters oder verners hierinnen nichts handlen wellen, dann das sie, die anwäldte, in obbemelten fürschlag, der königclichen Majestat von grave Hugon übergeben, consentiren und von irer hern [A242a] wegen bewilligen solten.

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Solliche mainung haben die anwälde nochmals nit annemen wellen, sonder das ire herrn bericht. Die haben bei iren gnedigisten und gnedigen chur- und fürsten, auch iren herrn und freunden in rat, das sie in solchen partheiischen vertrag nit bewilligen sollen, erfunden. Sollichs hat her Wörnher

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von Zimbern in namen sein selbs und seiner geschwistergit dem churfürsten zu Menz, auch denen verordneten räten zu Lindaw für ain antwurt zugeschriben. Obbemelter Hanns Schilling ist des alten herrn Wörnhers, dem die grävin von Kirchberg vermehelet, lediger sone gewest, und wiewol der

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zu Bregenz seßhaft, nochdann hat er ain haws und sonst etliche güeter zu Messkirch gehabt. Dem ist grave Haugo von Werdenberg, wol zu achten des zimberischen geplüts halb, so neidig und zuwider gewest, das er im solchs sein haus und güetere mit gwalt eingenomen und etliche jar

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vorgehalten, und als sein, Hannsen Schillings, vilfältigs schreiben und ansuchen, desshalben an grave Haugen ausgangen, nichts erschießen, hat er letstlichs vorm bundt in Schwaben des

Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band I. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 620. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_1_620.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)