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sen Wernhers freiherren zu Zimbern des eltern nachgelassne witib, als sie noch zu Rotweil gesessen, ist uf ain zeit zu ir eltesten dochter, der ebtissin von Zürich, gefaren. Wie sie nun durch die Bar gefaren und neben Fürstenberg

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hinzogen, do hat man ir an ainem rain den wagen umbgefaren, daz der etliche mal übergangen und grose gefar darbei gewesen, auch ain wunder groß geschrai im wagen gewesen. Als aber nun die diener und wagenleut den wagen wider ufgehept, ist ußer sonder gnaden des allmechtigen niemandts

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was sonderlichen schedlichs begegnet, und als ie ains das ander gefragt und die antwurten erfolgt: »Mir ist auch nichs beschehen» , do ist ain cammermagt darunder gewesen, Susanna Cronbergerin genannt, die hat auch gesagt: »Es ist Gott lob mir auch nichs begegnet, dann allain mir ist

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ain bain entzwai.« Das hat sie aber uf ir guet Schweizerisch geredt, gleichwol ir solcher unfall nit widerfaren, darumb irenthalb hernach ein groß gelechter ervolgt. * * [1507] Ain sollichen greusenlichen fal hat grave Phillipsen von Rineks gemahel, ist ain grefin von Erpach, mit

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ainem wagen gethon, als sie ab der haimfüerung von Rapersweir kommen und wider an haimraisen gewesen; ist beschehen zu Reichenberg. Da ist mitten am berg der wagen zerbrochen und von ainander gangen; der hinder wagen und hebel ist mit der grefin und irem frawenzimmer

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den berg heraber gefallen, etliche mal übergangen, mit der höchsten [1508] gefar irer aller leben; ist beschehen im beisein des grafen von Rineks, das sich ires lebens niemands versehen gehapt. Als aber sollich überburzlete ain ort, ist man zum wagen komen, do ist niemands, gleichwol

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miraculose, was beschehen oder verletzet gewest, allain der furman ist von rossen kommen; den hat der hebel, als er zugeloffen, ergriffen und mit seiner schwere hingenomen und erdruckt. * * [1245] In der weil als fraw Margreth, weilunt herr

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Johannsen Wernhers freiherren zu Zimbern des eltern nachgelassen witib zu Oberndorf wonet, hat sie ain taglöner daselbs außerm thal, hieß Hanns Hauser, bestellt, das derselbig am herpst ires baumgartens am haus nachts verwalten und verhüeten solle, und ime gar wol vertrawet; aber das

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ops war nichs destoweniger verzuckt. Letzstlich befand sich, das der hieter selbs der dieb war. Also gieng im nichs weiters hernach, dann das man im urlaub gab. Er were

Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band I. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 613. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_1_613.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)