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und iede seine herrschaften und ligende güeter lange zeit vor der ausgangnen declaration vor Ir Majestat hovegericht zu Rotwil mit beschehner urtl vermacht und eingeben, denen auch seines herrn vatterns seligen brueder, hern Gotfriden,

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zu gerhaben und tutorn verordnet, inen die underthonen loben und schwern lassen; hat hiemit Irer Majestat die urtl und vermechtsbrieve, damit die befindtlichen spüren, die sachen also beschaffen sein, überantwurt, mit underthenigisten pitten, Ir Majestat als ain milter kaiser welle zu befürderung

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der warhait und erhaltung der gerechtigkait ain allergnedigists einsehen haben und der armen, unerzognen und unschuldigen freiherren von Zimbern, denen ir herschaften und güetere von den graven von Werdenberg one recht, mit gwalt entzogen, sich erbarmen, auch die seinem kaiserlichen

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ampt nach in allergnedigistem bevelch, schutz und schurm haben und, in ansehung das sie nichts verschuldt, ob gleichwol ir herr vatter etwas verwürkt het, welches sich doch mit der warhait nie erfunden oder überwisen, ire güeter über disen gründtlichen, war[A217a]haftigen bericht und

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briefliche urkundt, unverschult das ir zu nemen nit gestatten, sonder mit denen von Werdenberg verschaffen, das sie der pillichait nach inen die entwerte schlos, stet, landt und leut, sampt der eingenommen und empfangnen abnutzung widerumb zustellen und eingeben; soverr aber sollichs Ir Majestat

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nit gefellig, sei abermals sein undertheniger pit, Ir Majestat wellen die sachen ermessen und ain unpartheiischen comissarium fürderlich verordnen, vor dem die handlung, wie die beschaffen und bisher gebrucht, damit menigclichem der zweifel, wer recht oder unrecht, benomen, erclert und an

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tage gepracht werde. Uf solchen bericht die kaiserlich Majestat bemelten von Clingenberg widerumb dermaßen abgefertigt, Ir Majestat wellen sich hierauf bedenken und ime gnedig antwurt geben, welches aber nit beschehen; dann wiewol er hernach oftermals umb antwurt angehalten,

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hat im doch die nit mögen noch wellen gedeihen, sonder ist im täglichs aufzogen und solang verweilt, bis zu letsten der kaiser krank worden und von Eßlingen gar hinweg gezogen etc. Nu hat sich vilbemelter herr Johanns Wörnher, demnach

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alles sein vilfältigs und überflissigs erpieten gegen [273] kaiser und königen nichts verfahen, des gwalts, ime, seinem gemahel und kinden von grave Haugen von Werdenberg

Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band I. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 549. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_1_549.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)