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sie zu allen thailn ainandern verwandt, von irem fürnemen absteen, auch, deren dörfer sie eingenommen, wie pillich, widerumb abtretten. Hierauf grave Haugo ime mit freundtlichen worten [A210b] begegnet und angezaigt, das ime und

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seinen gebrüedern seins vetterns, herrn Johannsen Wörnhers, unfal und widerwertigkait zum trewlichisten laid, und was er bisher gehandlt und noch, sei nit aus aignem fürnemen, noch ime selbs zu gutem, sonder aus höchstem mandiern und bevelhen der kaiserlichen Majestat und als

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von aim freundt seinen jungen vettern zu gutem, damit ire herrschaften und güetere nicht in andere hende kemen, beschehen; dann so die in frembde gwaltige hende kommen solten, wie dann, soverr seine brüeder und er sich der sach sovil nit annemen, wol beschehen mögte, were zu besorgen,

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das die zu eewigen zeiten nimmer mer an den stammen Zimbern geraichen wurden; mit dem erpieten, demnach in kürze darvor der schwebisch punt von der kaiserlichen, auch königclichen Majestat aufgericht, welle er, grave Haugo, als hauptmann desselben ine, herrn Gottfriden, sampt seinen

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jungen vettern in solchen punt, damit sie mer schutz und schurmbs, auch mer trosts zu iren güetern haben mögten, aufnemen; dessgleichen seien seine gebrüeder und er, ir mumen und die jungen herrlin und frölin zu Messkirch im schloß bei dem iren ungeiert beleiben zu lassen, gesinnt;

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hat darneben herrn Gotfriden, als ob ers ganz getrewlichen gemaine, mit weitlöufigem bericht gewarnt, erzellendt, er, herr Gotfridt, solle sich den kaiserlichen gepotten und mandaten, damit nit er und seine phlegsöne in gleiche peenen fallen und umb alle güeter zumal kommen, nicht also

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frävenlich widersetzen, sonder in ansehung, wo er nit [A211a] volge, ime ergers darus erwachsen, denen gehorsame thon und globen; soverr er aber ime volge und als ain freundt [266] vertraw, welle er seinen jungen vettern, so bald die zu iren tagen kommen, ire herrschaften und güeter one alle

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entgeltnus frei widerumb zustellen und in mitler zeit dermaßen handlung fürnemen, damit die ungnad bei kaiser und könig abgestelt und sie bei dem iren unverhindert menigclichs pleiben mögen; dann alles, was er bis anhere hierinnen gehandelt und noch, thue er als ain getrewer freundt.

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Solchs und dergleichen mit vil andern freundtlichen worten und versprechen hat grave Haugo bemeltem herrn Gotfriden fürgehalten. Ich geschweig, das grave Georg von Werden-

Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band I. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 540. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_1_540.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)