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gestrickt, künden sie nit erachten, was doch mit irer unbeharrlichen [A209a] were zu erhalten, in bedenkung, das solch ir ungehorsame denen jungen herrn und frölin zu beraubung und verstoßung von irem haimwesen, auch inen

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selbs und iren weib und kinden zu verderplichem nachtail, dessgleichen zu erstörung der statt Mösskirch ursach geben möge, desshalben an in, als iren gnedigen herren, ir underthenigs pit, soverr er kain rettung wisse, daz er dann seines gemahels, seiner kinder, auch der statt Messkirch schaden

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und verderplichen nachtail, so us diser ungehorsame entspringen, bedenken und inen, der kaiserlichen Majestat gehorsame laut des mandats zu thun, gnedigclichen vergunnen und zulassen welle, tröstlicher hoffung, die sach möge dardurch zu pesserung kommen; dann sein gemahel sampt den

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jungen herrn und frölin mögen bei irem widdumbsitz und wesen [264] durch ir gehorsame auf ain pesserung beleiben, dessgleichen die stat und mauren zu Messkirch unzerrissen, und ain ieder burger bei dem seinen, damit, ob Meskirch über kurz oder lange zeit widerumb zu sein oder seiner

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erben, der freiherren zu Zimbern, handen gepracht, wie dann wol beschehen, sie fünden ain wolerbawne und hebige stat, dann ain zerrissens und erflögts nest; dann ob gleichwol die sach iezo ain solche gestalt, mögen sich doch die über nacht endern; idoch so er ain pessere mainung wisse und

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sie der berichte, darumb sie zum underthenigisten pitten, wellen sie als die gehorsamen gern volgen. Nachdem nu die gesandten, wie gehört, ir mainung fürgebracht, hat inen herr Johanns Wörnher ungevärlich dergestalt widerumb geantwurt, er künte sollichs alles, wie sie im erzelt, woll

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ermessen, so wisse er auch, das sie zu ainer beharlichen were [A209b] nach notturft nit gefast, zudem er auf dizmal kains entschittens, hilf oder rettens, in ansehung daz er von allen seinen herrn und freunden verlassen, nit wertig; und wiewol im etliche fürsten, die im aber diser zeit zu weit gesessen,

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in zu retten, zusagen gethon, möge im doch sollichs iezund zumal nit erschiesen; derhalben sein rat und bevelch, das sie aufs fürderlichest den vogt und amman sampt etlichen den fürnembsten des rats und der gemaindt (doch das sie zuvor umb ain sicher glait werben und sover sie das erlangt)

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zu denen von Werdenberg geen Sigmeringen schicken sollen und mundtlichen mit grave Haugen handlen, ob die sach in verzug möchte gestelt werden, wo nit, laß er zu, das die

Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band I. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 538. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_1_538.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)