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Demnach aber dieselbigen seine söne und döchteren [A206b] noch in iren kindtlichen jarn, verordnet er inen zu gerhaben und tutorn herrn Gotfriden freiherren zu Zimbern, seins herrn vatterns brueder. Demselben macht er baide herschaften

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einhendig, lies im die underthonen loben und schwern. Doch hat er im selbst vorbehalten alle gaistliche und weltliche lehenschaften, castvogteien und vogtrecht zu Sigmeringen dem dorf und Mengen, auch zehenden zu Menningen und Leutishoven, die vorst, wildtpenn, jagen, zoll, weglön, glait,

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hölzer und alle hohe oberkait [261] zu bemelten herrschaften, auch die vischenzen an der Tanaw und Negker, sampt den vogtleuten von Sauldorf, genannt die Schillinger, doch seim gemahel, fraw Margrethen, und fraw Anna freiin von Zimbern, weilund herrn Johannsen von Geroltzegks verlassne

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wittib, die dozumal noch lept, an irem heiratgut, verweis, leibdingen, widerlegung und morgengab one schaden. Darneben, als in wenig zeiten hievor obbemelt vermecht aufgericht, ain reichstag zu Eßlingen gewest, auf dem dann der schwäbisch punt angefangen, hat herr Johanns Wörnher

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sein pottschaft auch alda gehabt. Domals haben die von Werdenberg sovil pratticirt, das herr Johanns Wörnher in solchem punt ausgeschlossen und nit aufgenomen ist worden. Sollichs alles, ee und zuvor die declaration ausgangen, beschehen. In wenig zeiten, nachdem herr Johanns Wörnher

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sine baide herschaften seinen kinden, sönen und döchtern, vermacht und übergeben, brachen die pratiken in Etschland auß, also das mit dem frommen herzog Sigmunden, wie obgehört, fürgenomen; daruf volgt dann die declaration. Sollichs alles wardt her Johanns Wörnher durch eilende

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potschaft von etlichen vertrawten freunden verstendiget, [A207a] darab er nit wenig, sonder groß laid und beschwerdt empfieng, woll wissendt, was gemüths die von Werdenberg gegen im gesinnt, das sie auch nach seiner person stellen, in umb eer, leib und gut zu bringen sich understeen wurden.

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Derhalben er wenig leuten sein fürnemen entdöckt, bei nechtlicher weil von Meskirch geen Wildenstain sich thäte, des vorhabens, solchs mit vertrawten leuten zu besetzen und zu speisen; darneben seinem gemahel bevelch gab, brieve, silbergeschirr, harnasch, den pesten hausrat und was sonst

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guts alda were, zu flöchnen, sollichs alles haimlichen in faß und truchen zu schlahen. Und in wenig tagen hernach schickt er etliche läre wegen geen Möskirch; die luoden

Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band I. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 534. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_1_534.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)