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lung nach irem willen zu reiten getrungen, alles wider ir aid und phlicht, mit der sie uns als römischem kaiser, dem hailigen reich, auch dem benanten unserm lieben vettern und unserm haws Österreich verwandt seind, damit sie unser

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leib, seel, er und guot angetascht, unser kaiserlich Majestat belaidiget und mit solcher that, so offenlich am tag ligt, und darzu kainer verrer beweisung noch rechtvertigung not ist, die peen, so man zu latein nempt crimen lesae Majestatis, an uns committiert und begangen und uns desshalben

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mit leib und gut verfallen sein, darein wir sie auch zu überflissigkait, wiewol das gestalt der sach und irer misshandlung nach nit not were, aus römischer kaiserlicher machtvolkommenhait aigner bewegnus und rechter wissen declarirt, erkennt und erclärt haben. Und gepieten darauf euch

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allen [259] und ieden besonder von derselben unser kaiserlichen machtvolkomenhait, bei denen phlichten, damit ir uns und dem hailigen reich verbunden sind, und vermeidung unser und des reichs schweren ungnade und straf, ernstlich und wellen, das ir die gemelten thäter, ire helfer und

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anhenger fürbas mer in unsern, noch ewern schlossen, stetten, märkten, dörfern und gepieten nit enthalten, hausen, hoven, ezen, trenken, malen, bachen, noch kainerlai haimlich noch [A205a] offenlich zuschub, hilf noch beistand thut, noch den ewern ze thun gestattet, sonder wa ir deren leib und

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gut allenthalben, auf wasser oder land, ankomen und betreten, dieselben anfallet, fahet und zu unser und des hailigen reichs handen und bis auf unser verrer gescheft gefengklichen haltet, die durch die unsern, so wir darzu ordnen werden, irer manigfaltigen misshandlung halben mit

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peinlicher marter fragen und mit ernstlichem, strengem gericht strafen oder uns die zu unsern handen füern und überantwurten lassen; und erzaigt euch hierinnen nit anders, darbei wir gemerken mögen, das euch als unsern und des hailigen reichs glidern und getrewen underthonnen solch schwer

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mishandlung, an uns als römischen kaiser, ewerm rechten hern, unpillicher weis begangen, laid, als ir uns zue thun schuldig seit; daran thuet ir unser ernstliche mainung und sonders gefallen. Was ir auch also durch euch oder die ewern mit derselben thäter, irer helfer und anhenger leib

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und guot fürnemet und handlet, damit solt ir wider uns, das hailig reich oder ihemandts andern nit gefrävelt oder gethon haben, noch auch niemandts darumb zu antwurten schuldig

Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band I. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 520. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_1_520.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)