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kaiserlichen, auch künigclichen Majestaten dahin vermögt und erpetten, das er sollichs herzog Sigmunden berichten und dahin bewegen, das er in ansehung seins alters und unvermöglichait sich zu rhuoen schicken und mit gutem

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willen von seiner regierung absten wölte; auch gleich darauf solte er, herzog Albrecht, das Etschlandt und Tirol in Ir Majestat nammen einnemen, das loben und schweren lassen etc. Hieruf herzog Albrecht one kriegsvolk, allain mit seinem gewonnlichen hovegesindt, geen Schwaz sich verfüegt und

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herrn Johannsen Wörnhern freiherren von Zimbern, auch grave Jergen von Werdenberg zu Salgans daselbsthin zu sich beschriben, denen er sein werbung und bevelch, laut ainer instruction von der kaiserlichen, auch königclichen Majestaten verfertigt, anzaigt, mit bevelch, sollichs herzog

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Sigmunden, zum fügclichisten und glimpfigsten sie könten, fürzubringen. Wiewol nu baide herrn ab disen geschwinden prattiken, irem fromen fürsten zugericht, höchlichen erschrocken, nochdann, seitmals die notturft das erfordert, muosten sie im sollichs vermög ires bevelchs von [A202b]

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herzog Albrechten, den sie damit geschriftlichen übergaben, bericht thon. Hierauf herzog Sigmundt, ganz erzürnt, herrn Johannsen Wörnhern als seim marschalk, dessgleichen iezbemeltem grave Jergen bei straf enthauptens, herzog Albrechten eilendts zu antwurten, bevolhen, er, herzog Albrecht

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solle sich in zwaien stunden außer dem land thon, oder das er, auch alle seine diener unverzogenlich gefengelichen angenomen und gen Insprugg gefüert werden gewertig sein. Solcher werbung haben herr Johanns Wörnher, auch grave Jörg nit unpillich sich höchlichen beschwert, auch

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underthenigelichen darfür gepetten, mit erzellung, was unrats und nachtails seinen fürstlichen Gnaden, auch inen hieraus ervolgen möchte. Als aber diß alles bei herzog Sigmunden nichts verfahen, haben sie baide irer aidsphlichten halb, darbei sie der herzog zum ernstlichisten ermannt, die

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potschaft werben müeßen. Darab dann herzog Albrecht ain großen verdruß empfangen und vermaint, dise werbung seie nit aus bevelch herzog Sigmundts, sonder aus erdichtem, aignem frävenlichem fürnemen gemelts herrn Johansen Wörnhers und grave Jörgens beschehen; hat sollichs an die

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kaiserlichen, auch königclichen Majestaten langen lassen, welches dann mit etwas pösserung dargeben ist worden, als sollte sonderlichen herr Johanns Wörnher herzog Al-

Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band I. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 517. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_1_517.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)