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erblich an sich, seine erben und nachkomen von ermelten von Werdenberg zu lösen vergunt, und gleich darauf grave Jergen, Haugen und Ulrichen von Werdenberg, gebrüedern, von gemelter pfandtschaft abzutretten, der losung herrn

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Johansen Wörnhern von Zimbern zu gestatten, geschriben. Hierauf herr Johanns Wörnher den pfandtschilling vermög der pfandtbrieve hinder burgermaister und rat der stat Pfullendorf erlegt, und solchs den grafen von Werdenberg zu wissen gethon und inen die wildtpenn und nutzungen [252]

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der graveschaft abkündt; dergleichen auch an die underthonen in der graveschaft langen lassen, ime hinfüro als dem rechten pfandtherrn gehorsam und gewertig zu sein. Hat also sein obervogt zu Meskirch, Niclasen Ulen genannt, geen Veringen geschickt, mit bevelch, denen underthonen

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solchs anzezaigen, iren willen und gemüeth hierinnen zu erlernen und zu erkundigen, welche er in solchem ganz underthenigs guts willens befonden. Und wiewol die obgenannten graven von Werdenberg von vilgedachter pfandtschaft Veringen abzutretten und sich dero gegen entpfahung des

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pfandtschillings laut irer gegebnen revers, die ir vatter, grave Hanns von Werdenberg, desshalben über sich gegeben, entschlagen haben solten, nochdann ist die sach gar nahe ain jar lang von inen aufzogen worden, also daz, ob gleichwol herr Johanns Wörnher zu mermaln herzog Sigmunden

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solchs gefärlichen aufzugs bericht und desshalben etliche geschriften und comissionen erlangt, doch hierin nichts endtlichs bei gemelten von Werdenberg verfahen hat mögen, sonder sie haben für und für die renten und gülten der pfandtschaft eingenomen, auch den forst täglichs mit jagen

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besetzen und entsetzen geüebt und gebrucht. [A198b] Darzu hat gedachter herr Johanns Wörnher die pfandtschaft Gutenstain mit dem wildtpann, auch welden, darzu gehörig, der zeit auch ingehapt. In solchem pfandt haben im die von Werdenberg ain waid in seinem abwesen, als er seiner dienst

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halben bei herzog Sigmunden zu Insprugg gewest, abhawen lassen, unangesehen das gedachter herr Johanns Wörnher, auch sein vatter, herr Wörnher, solche pfandtschaften ob den dreißig jarn vom haws Österreich, unangesprochen und ungeirt menigclichs, rüewiglichen ingehabt und besessen.

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Und als solchs herr Johanns Wörnher an herzog Sigmundts rät, die dozumal zu Costanz, langen lassen, mit beger, ime hierin ratlich und hilflich zu sein, damit dem haws Öster-

Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band I. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 510. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_1_510.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)