Seite:De Zimmerische Chronik 1 438.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

sonder auf Würtenberg und den merertail nachpaurn und umbseßen raupten, ufzuckt [A172b] und hingenomen. Darneben seitmals herr Johans Wörnher freiherr von Zimbern grave Eberharten von Würtenberg etliche raisigen, wie

5

obgehört, vermög obangezogner abred zugeschickt, wiewol die baide alten herrn, herr Wörnher und herr Gotfridt, geprüeder, personnlichen anhaimsch beliben, auch in diser handlung nit begriffen, so muesten sie doch sich alle vor Hannsen von Fridingen und seinem anhang, der dann den

10

österrichischen rucken wol befande, täglichs besorgen, welcher dann, ehe und zuvor Kreen von grave Eberharten von Würtenberg belegert, die herrschaft Messkirch schädlich mit nom und brandt angriffen. Dozumal haben herr Wörnher von Zimbern und her Johanns Wörnher, sein son, getrewlichen zu

15

iren herschaftleuten gesetzt und die pess gegen dem Hegaw und Madach mit letzinen, geschlegen und anderm verwart, auch etlichemal die feindt von solchen werinen widerumb zurugk in die flucht gestochen und geschlagen. Nichts destominder haben sie baid mit grave Rudolfen von Sulz,

20

österreichischem obersten, gehandlt, demnach sie der vecht mit nichten verwandt, das er dann mit denen Fridingern und irem anhang verschaffen, ob sie etwas ansprach an sie oder ire underthonen, das dann solichs mit recht, darumb sie vor herzog Sigmunden von Österreich fürzukommen sich

25

erpieten theten, und nit dermaßen gewaltiger weis austragen. In somma, dise unsicherhait und überfaal der Fridinger werte so lang, das grave Eberhart von Würtenberg ins spil kam; der belegert Kreen, wie obgehört, bis zuletst durch underhandlung etlicher fürsten der von Würtenberg abzoge. Do

30

ward die handlung [A173a] endtlich anno vierzehenhundert und achtzige zwischen Österreich, Würtenberg, den Fridingern und andern partheien hingelegt und vertragen. In somma, wem schaden beschehen, der muost [223] den haben und ward zugleich aufgehept; also muosten herr Wörnher von

35

Zimbern und herr Gotfridt, sein brueder, sampt iren underthonen ires erlitnen costens und schadens auch zufriden und one clag sein. Unangesehen aber das Hannsen von Fridingen domals sein unruhe und unpilliche handlungen nit gar one schaden

40

hingangen, nochdann haben sich hernach seine nachkommen widerumb empört, insonderhait Benedict von Fridingen hat bei seinen zeiten so große rauberei triben, das er im damit

Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band I. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 438. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_1_438.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)