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steen wurde; verbrachten dennost ir walfart mit großer traurigkait, und in dreien tagen darnach do bracht man inen ires doten brueders leib, der wardt zu Waldt im creuzgang begraben.*

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[A161b] Ich find, das herr Wörnher vill spenn mit seinen nachparn gehabt, insonderhait mit Hannsen von Enzberg, zu Milhaim an der Tanaw gesessen; dann demnach er den wildtpann an halden an der Tanaw bis in Milhaimer thaal vom haws Österreich bekomen, wie obgehört, hat er

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denselbigen als das sein, wie pillich, zu pannen sich understanden, und wiewol er bemelten Hannsen von Enzberg mermals gewarnet, den auch mündtlich und schriftlich ersucht, sich des wildpanns und waidtwerks der orten zu enthalten, hat doch sollichs bei im nit[1] verfangen, sonder

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denselben im zu widertrieß von Milhaim aus, auch ab Brunnen dem schloß, seins gefallens mit [211] allerlai waidwerk anfahen zu prauchen. Welchs nu herrn Wörnhern ganz beschwerlich und etwas unleidenlichen sein wöllen, derhalben seinen vorstleuten und jegern bevolhen, ob sie ainiche

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enzbergische jäger oder paurn in seinem wildtpann, so waidwerk treiben, füro betreten, das sie die on weitere fürwort oder ausrede fengclich annemen und sampt den garnen, sailer oder anderm zeug, was sie dann bei inen fünden, stracks auf Wildenstain füeren solten. Sollichs beschach;

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dann in weniger zeit darnach fiengen sie etliche enzbergische pauren, namen denen die sail und garn, was sie bei inen fanden, das alles fürten sie auf Wildenstain. Und wiewol bemelter von Enzberg hernach umb erledigung der paurn, auch umb den zeug vil angehalten, kan ich doch nit finden,

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das im die garn oder sail wider worden seien. Wol hat herr Wörnher die paurn auf ain landtlöufige urfecht in wenig zeit darnach irer fengknus widerumb erlassen etc. Sich hat auch herr Wörnher sollichs eingrifs im wildtpann gegen [A162a] herzog Sigmunden von Österreich erclagt, und

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wiewol dozumal darin gehandlt, ist doch der zeit endtlichs nichts ausgericht worden, sonder also ansteen beliben und ersessen bis zu zeiten dises herr Wörnhers sone, der hat die sach soweit getriben, das im bemelter von Enzberg etwas urkundt geben, im wildtpann an halden etc. kain gerechtigkait mer

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haben, welche urkundt noch vorhanden.


  1. im nit] im fehlt in B.
Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band I. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 419. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_1_419.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)